barbarei,
die
.›der herrschenden Kultur-, Glaubens- oder Zivilisationsnorm widersprechende Haltung; Grobheit, geistige Ungeschlachtheit, Roheit, Vierschrötigkeit des Ungebildeten, Unzivilisiertheit‹; metonymisch: ›Landschaft, Gegend, in denen Barbarei herrscht‹; Identifizierung von Teilen Nordafrikas als ›Barbarei‹.
Bedeutungsverwandte:
grobheit
unartigkeit
unhöflichkeit
africa
morenland
Belegblock:
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 114, 22
(hess.
, 1536
/7
): in was blintheit und verzweifleter berbrei der teufel die widerteufer getriben hat.
Opitz. Poeterey
14, 20
(Breslau
1624
): die Lateinische Poesie / welcher seit der vertriebenen langwierigen barbarey viel große maͤnner auff geholffen.
Fastnachtsp.
291
(nobd.
, 1450
/86
): Das keiserthum von Trapesunt, | [...], | Und das künkreich von Barbarei, | Die zwei gehörn an die Türkei.
Rot
292
(Augsb.
1571
): Barbarei, Grobhait / von vnkoͤnnenden vñ vngelerten leuten. Jtem die ort vnd wo solche grobhait regiert. Die Greci haben etwa auß hochfart alle andre Nationes so nit jhrer sprach vnd sitten waren / Barbaros, geheissen. Es wirdt auch das Landt vnd gegent vmb Tunis vnnd Algira von den kriegsleuten Barbaria genent.
Henisch
31
(Augsb.
1616
): Africa / Barbarey / Morenland vulgo / der dritte theil der Welt / [...] ein Land ohne frost / [...] der mehrste theil dises lands ist sandig / trucken vnd staubig. [...] Africa bringt allweg etwas newes / (etwas boͤses herfúr).
Ebd.
188
: Barbarey / die landschafft / die man vor zeiten Affricam genennt hat. Einer auß Barbari / Egyptē / vñ Mohrenland [...], vnhoͤffligkeit / grobheit / vnartigkeit / feritas, inciuilitas: item vitiosa locutio, aliena à latinitate.
Maaler
189r
; Golius
465
; Hulsius
A iiijv
; Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 81
; 1943, 177
; Malherbe, Fremdw. Ref.
1906, 65
; Möller, Fremdwörter.
1915, 34
.