balsamen,
balsamieren,
V.;
letztere Bildung seit der 2. H. des 15. Jhs.1.
›jn. mit Balsam bestreichen, einölen‹, in den Belegen in religiöser Bildlichkeit; vgl.
balsam
1.Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 319, 4
(Nürnb.
1631
): Das Oel heb von der Erden auff, | Dich waͤsch hiemit, dich balsamir, | Dich bad, dich salb, dich schmuͤck vnd zier.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
175
(schwäb.
, 1455
): Du [Maria] wolgezierter brunn, | Gebalsamt kuüsch und zart.
Fischer, Brun v. Schoneb.
5763
.2.
›(einen Toten / den Körper, auch: Körperteile eines Toten) durch Bestreichen mit Balsam konservieren, vor Verwesung schützen, jn. einbalsamieren‹.Wortbildungen:
balsamierer.
Belegblock:
Chron. Köln
1, 350, 18
(rib.
, Hs. 1. H. 15. Jh.
): zwene steine, die in dem licham des egenanten (fursten) ind heren, do he gesneden ind gebalzampt wart, vonden wurden.
Karnein, Salm. u. Morolf
52, 14
(srhfrk.
, Hs. um 1470
): Morolff Salmons drut | oberthalb dem gurtel | loste er dem juden abe die hut. | er balsamte sie und leite sie an sinen lip.
Maaler
50r
(Zürich
1561
): Balsamieren. Condire murtua corpora. Condire mortuos.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron.
201, 2
(schwäb.
, 1559
): und in als einen hern zu dem grab bestettigett, aussgeweidett und balsamyrtt.
Henisch
178
(Augsb.
1616
): Balsamiren / ein Leichnam außweiden / vñ balsamirẽ [...]. Die Egyptier balsamiren jhre todte Leichnam [...]. Balsamirer / Todten salber.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
361, 5
(oobd.
, 1349
/50
): er behelt der tôten leib ganz ân faulen gar vil jâr die man balsamt mit rehtem balsem.
Gereke, Seifrits Alex.
5862
(oobd.
, Hs. 1466
): sein leichnam und sein wunden | wuerdent gepalsamt.
Sachs
2, 79, 11
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
430, 7
; Dietz, Wb. Luther
1, 204
.