az,
der
;atzes
/ ˹atze
(speziell zu 3)˺; zu
mhd.
atz
›Speise‹
(Lexer
).1, 104
1.
vereinzelt: ›das Essen, die Aufnahme von Nahrung‹; meist: ›Verköstigung von jm. (speziell: von Gefangenen)‹; metonymisch: ›Bewirtungsabgabe (die man leistet), (konvers:) Bewirtungs-, Verköstigungszuwendung (die man erhält); Verköstigungsbetrag‹.Bedeutungsverwandte:
atzung
kost
speise
1
as
azkosten
Syntagmen:
den a. haben / nemen / bezalen / verbürgen / taxieren, jm.
(auch Tieren) den a. geben / weisen
(›zuerkennen‹); des a. berechtigt sein, (jn.) des a. berechtigen
; etw. für den a. geben, jn.
[auf einen Betrag] für den a. schätzen, an a. kein mas haben
; a. der gefangenschaft.
Belegblock:
Brinkmann, Bad. Weist.
39, 15
(rhfrk.
, 1549
): hat ein keller zum Dilsperg [...] den atz zu Meckeßheim.
Kollnig, Weist. Schriesh.
161, 28
(rhfrk.
, 1606
): daß [...] seine lehenserben und nachkömmlinge deß atzes allda durchs jahr berechtiget.
Henschel u. a., Heidin
37
(nobd.
, um 1300
): An trank vnd an azze | Hat si kein vber mazze.
˹Bildlich in Mayer, Folz. Meisterl.
2, 71
(nobd.
, v. 1496
): Will doch der allte hacz
[›Jagdleidenschaft‹]
| Nit sein getempft in sulchem acz.˺
Chron. Strassb.
807, 4
(els.
, A. 15. Jh.
): hie zwüschent wart der dechan geschetzet uf Windecke umb vier tusent gülden und umb 60 lib. d. für den atz.
Welti, Stadtr. Bern
192, 1
(halem.
, um 1400
): daz si ime sinen atz verbuͥrgen vnd bezalen moͤcht.
Chron. Strassb.
806, 9
; Welti, a. a. O.
76, 17
; 300, 11
; Rwb
1, 843
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
18
; Pfälz. Wb.
1, 356
; Schwäb. Wb.
1, 349
; Schweiz. Id.
1, 623
.2.
›Getreideabfall, der zum Füttern verwendet wurde‹; vgl. 1
as
1 (Spezialisierungen); Metonymie zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. abfutter
aftergetreide
aftericht
Belegblock:
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
18
; Schwäb. Wb.
1, 349/50
(a. 1551
).3.
›Recht der Grundherren, ihre Pferde zu gewissen Zeiten des Jahres auf Kosten der Bauern füttern zu lassen; Recht auf den Wegeschnitt‹; jeweils Metonymie zu 1; metonymisch zur zweiten Variante: ›das beim Wegeschnitt gewonnene Gras‹.Syntagmen:
den a. haben / abschneiden / nemen.
Belegblock:
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
18
(14.
/15. Jh.
); Rwb
1, 843
(a. 1532
; 1579
).4.
›Weidetag als Grunddienstbarkeit‹; Metonymie zu 1.Syntagmen:
drei a. haben.
Belegblock:
Grimm, Weisth.
4, 209, 1
(els.
, 1422
): Min herre hat och hie dri atzze mit zweilff rossen vnd mit einem můle.