auswischen,
auswüschen
(erste Variante häufiger), V.
1.
›etw. von Schmutz befreien, säubern, reinigen; etw. aufpolieren‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. auswaschen
ausläutern
Wortbildungen:
auswüscher
auswüschete.
Belegblock:
Chron. Nürnb.
3, 397, 33
(nobd.
, 1440
/4
): von den vor geschriben cleynoten, die man verschenckt hat, zu bestellen, zu kawffen, zu wegen und ir einß tails auß zu wischen.
v. Keller, Ayrer. Dramen
3272, 18
(nobd.
, um 1600
): Ich must Im Ehe die schu Außwischen | Oder sein drinckglaß Außfrischen.
Goedeke, Fischart. Flöh Haz
814
(Straßb.
1594
): Die [kammer] war sehr herlich zugerüst, | Alls ausgewescht und ausgewischt.
Maaler
48r
(Zürich
1561
): Außwüscher (der) haußknecht / das hauß zewüschen. Scoparius. Außwüscheten (die) Wuͤst. Purgamentum, Peripsema, Nauci, Quisquiliœ.
Dietz, Wb. Luther
1, 193/4
; Trübner, Dt. Wb.
1, 209
; Diefenbach
171b
.2.
›etw. stehlen‹.Phraseme:
einen silbernen heiligen auswischen
›eine Münze abstauben‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. aufhauen
aufheben
stelen
Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 110, 3
(o. O. 1525
): ich [...] wil besehen, ob ich ein silbern heiligen oder zwen möchte außwüschen zu einem guten anheben.
Maaler
48r
(Zürich
1561
): Außwüschen. Clepere, Furto tollere. Eim etwas Außwüschen. Aliquid ab aliquo clepere.
Trübner, Dt. Wb.
1, 209
.3.
›entwischen, entfliehen; herausschlagen, herausfahren (z. B. vom Feuer aus den Augen)‹.Bedeutungsverwandte:
ausdrehen
ausschwingen
entfliehen
1
entkommen
entlaufen
entrinnen
entschlüpfen
entspringen
enttraben
abkommen
Belegblock:
Schöpper
39b
(Dortm.
1550
): Effugere. Empfliehen entrinnen entlauffen entwuͤschen entschlipffen entspringen enttraben entkommen empfallen sich außdreyen sich außwischen sich außschwingen sich außwickeln.
Bihlmeyer, Seuse
149, 23
(alem.
, 14. Jh.
): wurdi er geschlagen, daz im daz fúr zů den ogen us wúste.
Bernoulli, Basler Chron.
4, 278, 7
(alem.
, 1445
): als wúste Isselin al gebunden zer muren ussz, bi grosser finsteren.
Trübner, Dt. Wb.
1, 209
; Spengler, Fischart.
1969, 177
.