ausspruch,
der
;-(e)s/
–.1.
›Ausspruch, Kundgabe, Verkündung von etw.‹; zu
aussprechen
1.Bedeutungsverwandte:
auskündung
absprechung
annunciatio
Syntagmen:
a. des lobs / segens
; dem
(!) a. erwarten
(hier möglicherweise ›Schluß der Predigt‹, dann vgl. aussprechen
6).Belegblock:
Maaler
46v
(Zürich
1561
): Außspruch (der) Außkündung. Pronuntiatio.
A. à S. Clara. Deo Gratias
40, 10
(Wien
1680
): zu dem Ausspruch deß Lobs der Allerheiligstẽ Dreyfaltigkeit.
Schweiz. Id.
10, 836
.2.
›durch persönliche Vereinbarung oder rechtsförmlich getroffener Entscheid, Schiedsspruch, Vereinbarung, Regelung; Gebot, Vorschrift, Befehl‹; speziell: ›Erbteilung‹, jeweils sowohl als Handlung wie metonymisch als Inhalt der Handlung; zu
aussprechen
7.Bedeutungsverwandte:
austrag
beschlus
einung
entscheid
erkentnis
2
gemächt
richtung
schied
sentenz
urteil
vergleich
anlang
ausgedinge
ausrede
aussprache
Syntagmen:
den a. fällen / fassen / geben / sprechen / tun / erläutern / verhandfesten / hören / annemen / halten / überfaren, jm. den a. eröfnen
; a. kraft haben
; dem a. nachkommen / voltun / wiedersprechen
; etw.
(z. B. sache / urteil
) zu (einem) a. kommen, etw. zum a. bringen, sich auf einen a. verwilkoren, wieder den a. reden, bei dem a. bleiben
; a. des fürsten / grafen / königs / richters
; sage / tag / urkunde des a.
; freundlicher / gütlicher / rechtlicher / richterlicher / warhafter a.
Belegblock:
Chron. Köln
2, 120, 29
(rib.
, 1. H. 15. Jh.
): so gaf man dat bolwerkt zu Dutz in dez bischuf hant van Treir bis up den auspruch, den er noch sprechen solde.
Rosenthal. Bedencken
35, 5
(Köln
1653
): so kan er vernemmen / wie sehr darin seinem Außspruch widersprochen werde.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
165, 5
(schles.
, 1394
): daz mich dy Erwirdigen prelaten [...] fumfczen marg [...] beczalt haben noch aussproch der hochgeborn furstin.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
520
(schles. inseldt.
, 1474
): off vnsjr awssproch hot har czu eym geclaÿt.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
283, 30
(nobd.
, 1409
): ist dez bey dem lantfride beliben auf einen außspruch und hat das mit hantgebenden treuen gelobet.
Voc. Teut.-Lat.
a iiijv
(Nürnb.
1482
): Abschneydung eins kriegs. oder außspruch. domit ein krieg [...] gestillt wirdet.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
10, 150, 11
(Straßb.
1466
): wer behielt die ee des herrn: den quelten sy nach dem ausspruch des kunigs.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 80, 16
(Straßb.
1522
): Nach manchem Gerichtztag ward ein Tag gesetzt des Ußspruchs.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 220, 39
(schwäb.
, 1447
/8
): Alz ich selb 4 zu Rotwil waz umb den ussspruch zwüschend her Wernher Murer gegen minr herschaft.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
151, 1
; Kisch, Leipz. Schöffenspr.
661, 1
; Müller, Alte Landsch. St. Gallen
294, 28
; Warnock, Pred. Paulis
6, 77
; Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
158, 21
; Staub, Qu. Wien
3, 2, 2743, 6
; Voc. Teut.-Lat.
c iijr
; Maaler
46v
; Schwartzenbach
Q iiijv
; Dietz, Wb. Luther
1, 188
; Rwb
1, 1111
; Preuss. Wb. (Z)
1, 336
; Vorarlb. Wb.
1, 200
; Schweiz. Id.
10, 836/7
.3.
›Anspruch auf etw.‹; zu
aussprechen
9.Bedeutungsverwandte:
vgl. aussprache
Syntagmen:
den a. verkaufen.
Belegblock:
Rwb
1, 1112
(a. 1413
).4.
›Übertretung‹.Bedeutungsverwandte:
übertretung
Syntagmen:
sich des a. enthalten.
Belegblock:
Preuss. Wb. (Z)
1, 336
.5.
›Erläuterung, Erklärung, Definition‹.Syntagmen:
a.
(Subj.) die materie / form inbegreifen
; genugsamer a.
Belegblock:
Dief./Wü.
136
(15. Jh.
).