ausspeien
(wobd. auch
ausspäuen
), V.,
teils regelmäßig, teils unr. abl.; vgl. Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
; 1988, 290/1
; 473
/4 Schweiz. Id.
.10, 638
›ausspeien, ausspucken; sich erbrechen; etw. ausspeien, ausspucken‹; vielfach ütr., dann z. B. ›etw. aus-, abstoßen‹; ›jn. ausspucken‹; ›(Flammen) spucken‹.
Bedeutungsverwandte:
ausreuspeln
ausspürzen
auswerfen
spucken
auskotzen
ausspeicheln
ausspäuzen
ausspritzen
Syntagmen
den brei, das blut / gift / sacrament, die speise, flammen a., das land jn. a., teufel ein buch a.
; ˹mit Verschiebung der Bezugsgröße: jn. a.
›jn. anspucken‹˺; gegen jm. a., in js. angesicht a.
; das a.
(subst.) der worte.
Als Ra.: ein trunken haus speiet den wirt aus.
Wortbildungen:
ausspäuer
ausspäuete
ausspäuung.
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
6727
(nrddt.
, 14. Jh.
): Die [spise] der mage nicht mac entpfan | Und die der munt uz spiet.
Luther. Hl. Schrifft.
3. Mose 18, 25
(Wittenb.
1545
): ich wil jre [Heiden] missethat an jnen heimsuchen / das das Land seine Einwoner ausspeie.
Ebd.
Jona 2, 11
: der selb [Fisch] speiet Jona aus ans Land.
Ebd.
Mt. 26, 67
: Da speieten sie aus in sein Angesichte / vnd schlugen jn mit feusten.
Sachs
15, 106, 2
(Nürnb.
1559
): Hammon geht wider hin und her, [...] und er speyt auß.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
624, 5
(els.
, 1362
): Oder ist ein vsspúwer, wenne er alle úberflússekeit us sime herzen hat geworfen.
Adrian, Saelden Hort
7354
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): sin hertz bald us spie | swas masen mag die rainikait.
V. Anshelm. Berner Chron.
3, 121, 10
(halem.
, n. 1529
): Wie die vaͤter das rot vergift sacrament, als es der Jaͤtzer, mit marter begwaltiget, ussgespuͤwt, verprent haben.
Turmair
4, 859, 31
(moobd.
, 1522
/33
): tet gleich sam er flammen ausspib.
Fastnachtsp.
524, 7
; Voc. Teut.-Lat.
c iijv
; c iiijr
; cc iiijv
; Maaler
46r
; Golius
252
; Dietz, Wb. Luther
1, 187
; Schwäb. Wb.
1, 522
; Schweiz. Id.
10, 640/1
.