ausschenken,
V.;
1 Beleg rückuml. (schweiz.).1.
›etw. ausschenken, schenkend geben‹; mit sehr unterschiedlichen Bezugsgrößen, z. B. ›(Gottes Wort) verkünden‹; ›(den Hl. Geist) ausgießen‹; ›(Speisen) reichen, auftragen‹.Bedeutungsverwandte:
ausgeben
Wortbildungen:
ausschenker
ausschenkung
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
6697
(nrddt.
, 14. Jh.
): [Sie suln] Gotes wort uz schenken.
Ebd.
17874
: Uz dines geistes bache | Geruche mich zu trenkene, | Dinen geist uz zu schenkene, | Der mich lere wol beduten | Dine tougen dinen luten.
Luther. Hl. Schrifft.
2. Mose 25, 29
(Wittenb.
1545
): Du solt auch seine [Tisch] Schüsseln / Becher / Kannen Schalen / aus feinem golde machen / da mit man aus vnd einschencke.
Vetter, Pred. Taulers
98, 19
(els.
, E. 14. Jh.
): o wie smackent die leckermursel so wol heruz in die arme nature, und der wurt dannan uzgeschencket ouch gros bevinden.
Maaler
45r
(Zürich
1561
): Außschencken / Reychlich schencken vnnd frey geben / On allen reüw außgeben.
Rot
323
; Schwäb. Wb.
1, 505
; Schweiz. Id.
8, 952
.2.
›etw. (Wein, Bier) gewerblich ausschenken, verkaufen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›(ein Faß) ausschenken‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ausgeben
Syntagmen:
bier / wein (vom/beim zapfen), den trunk a.
, (verschoben:) das fas a.
; etw. käuflich a.
Wortbildungen:
ausschenkung
Belegblock:
Kollnig, Weist. Schriesh.
156, 32
(rhfrk.
, 1595
): das di würt von jedem fuder wein, so viel sie ausschenken werden, der gemeind zu umbgelt füer pfund heller zu entrichten haben.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 810, 10
(schwäb.
, 1610
): kain faß wein ohne dem hierzu verordneten abzustoßen, einzuelegen und ußzuschenken.
Dietz, Wb. Luther
1, 183
; Pfälz. Wb.
1, 470
; Bad. Wb.
1, 99
; Schwäb. Wb.
1, 505
; Schweiz. Id.
8, 951-3
.3.
›(ein Faß) zu Ende ausschenken, vollständig ausschenken‹.Belegblock:
Schwarz, Awürt. Lagerb.
1, 413, 13
(schwäb.
, 1521
): gieng es [faß wins] im nit uß, so mag er das haym in sin hus füren und das vaß ausschenken.
Schweiz. Id.
8, 952
.4.
wohl: ›etw. vertilgen, vernichten‹; am ehesten Ütr. zu 3.Bedeutungsverwandte:
vgl. ausraufen
Belegblock:
Thiele, Minner. II,
9, 15
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): ich kund mir nit gedencken bas | und han sie [muͤcken] furbas uß geschenckt.
5.
›jm. etw. erlassen‹.Bedeutungsverwandte:
nachlassen
ablassen
ablösen
Syntagmen:
jm. die strafe a.
Belegblock:
Rwb
1, 1087
(a. 1583
).