ausländig,
ausländisch,
auslendig,
auslendisch,
Adj.,
in Bed. 1 auch subst.1.
›von außerhalb eines Bezugsraumes (aus einem anderen Ort, einer anderen Region, einem anderen Rechts- oder Kulturkreis, einem anderen Land) stammend, fremd; ausländisch‹; vereinzelt mit der Nuance ‚fremd, exotisch‘; bisweilen abwertend verwendet, darunter im Sinne von ‚unkultiviert‘; subst.: ›Fremde(r), Ausländer(in)‹; vgl.
ausland
.Bedeutungsverwandte:
auswertig
auswendig
fremd
grob
unbekant
ausgeboren
ausman
ausmärkische
gast
ausländer
Gegensätze:
einheimisch
einländisch
heimisch
anheimsch
eingesessene
eingesessen
heimbürger
landman
Syntagmen:
a. abtreiber / baum / betler / diener / hausrat / heide / herre / kaufman / keiser / kunde / (kur)fürst / name / pfaffe / sautreiber / singer, a. forderung / historie / kleidung / person / ware, a. gericht / gut / kleid / recht / volk / weib / wort.
Wortbildungen:
ausländische
der
) ›Ausländer, Fremder‹ (dazu bdv.: vgl. ausländer
ausman
einwoner
Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc Kl. Jer.
5, 2
(preuß.
, M. 14. Jh.
): unse erbe ist gekart zu vremdin, unse husir zu uzlendischin.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 111, 11
(rib.
, 1402
): Vortme were dat sache, dat deser meister, de alsus werdent, eincher aflivich wurde of uzlendisch.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 300, 35
(mosfrk.
, 1497
): woe aber îemans von ine hinder andere herren ziehen oder sich ane uslendigen, oder die anderer herschaft eigen weren, bestaden wult.
Kisch, Leipz. Schöffenspr.
418, 15
(osächs.
, 1523
/4
): Nachdem der man auslandisch gewest ist [...] ist erstorben [...] und er auch keinen einlandisch erben gehabt habe.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Kön. 11, 1
(Wittenb.
1545
): der König Salomo liebete viel auslendischer weiber.
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 61, 6
(obd.
1521
): frommen gelerten priestern und die in üweren landen [...] erboren sind und keinem ußlendigen pfaffen lihen.
v. Birken. Erzh. Österreich
76a, 18
(Nürnb.
1668
): des Roͤmischen Reichs / welches / [...] entweder gar keinen / oder nur auslaͤndische Keyser gehabt / die sich des Reichs wenig angenommen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
6, 391, 4
(Straßb.
1466
): gemischt ist der heilig samen mit den auslendigen frembden heiden.
Ebd.
10, 148, 6
: sy [iherusalem] wart zů einer wonung der auslendischen.
Roder, Stadtr. Villingen
120, 38
(önalem.
, 16. Jh.
): es solle sich keiner oder keine mit einer ausländischen persohn verheirathen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen
467, 19
(halem.
, 1594
): das sy [...] von einem iedem ußländischen [...] ein krützer vorderen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 37, 21
(schwäb.
, 1552
): So schultheiß, heimbürgen und gericht [...] ein außlendischen zue ainem inwohner [...] wollten annemmen.
Leidinger, V. Arnpeck
455, 31
(moobd.
, v. 1495
): hunz di auslendigen volker, als di Ostergoten, Longabardi, di Römer anvechten wurden.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
99, 19
(smoobd.
, 1671
): ob zwen oder mehr ainen romor anhöben [...], es sein gerichtsunderthonen oder außlendig.
Ziesemer, a. a. O., Jes.
54, 15
; Grimm, Weisth.
4, 56, 45
; Aubin, Weist. Köln/Brühl
27, 18
; Lamprecht, a. a. O.
1, 635,
Anm. 3; Thiele, Chron. Stolle
497, 11
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
247, 15
; Kollnig, Weist. Schriesh.
140, 30
; 161, 18
; Gille u. a., M. Beheim
124b, 218
; Dinklage, Frk. Bauernweist.
92
; Bell, G. Hager
97
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel
6, 142, 2
; 8, 191, 1
; Chron. Augsb.
4, 228, 4
; 7, 137, 12
; 277, 8
; 8, 367, 5
; Barack, Zim. Chron.
3, 447, 5
; Geier, Stadtr. Überl.
576, 27
; Müller, Lands. St. Gallen
43, 25
; Graf-Fuchs, a. a. O.
305, 6
; Welti, Stadtr. Bern
417, 20
; 424, 24
; 640, 21
; Rauwolf. Raiß
44, 22
; Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 557, 6
; Chron. baier. Städte. Regensb.
32, 4
; Turmair
4, 3, 11
; 492, 27
; Siegel u. a., a. a. O.
286, 22
; Winter, Nöst. Weist.
1, 715, 7
; 4, 280, 14
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
44, 20
; Dasypodius
314v
; Alberus
K jr
; Schöpper
59a
; Maaler
43v
; Apherdianus
46
; Volkmar
20
; Preuss. Wb. (Z)
1, 311
; Pfälz. Wb.
1, 455
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
388
; Dietz, Wb. Luther
1, 172/73
; Rwb
1, 1049/50
; Valli, Königsb. Apostelgesch.
1947, 49
.2.
›auswärtig, im Ausland befindlich, abwesend‹; in der Verbindung a. werden
›auswandern‹.Bedeutungsverwandte:
abwesend
auswertig
fremd
Gegensätze:
anheimsch
Wortbildungen:
ausländigkeit.
Belegblock:
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 111, 11
(rib.
, 1402
): were dat sache, dat deser meister, de alsus werdent, eincher aflivich wurde of uzlendisch.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
23, 25
(thür.
, 1474
): wanne der vater magk sich wol des eynen synes mundigen sones sachen ußern, der da ußlendisch unde eyn gewyhet man ist.
Lichtenstein, Lindener Katzip.
369
(o. O. 1558
): haben doch ailff schneyder drey gantze außländige jar
[Verschiebung der Bezugsgröße],
siben wochen unnd fünff tag [...] dran gemacht. Golius
159
(Straßb.
1579
): Bellum externum, außlaͤndischer krieg.
Schwartzenbach
G iiijv
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
388
; Schwäb. Wb.
1, 483
; Rwb
1, 1049/50
.