ausgewinnen,
V., unr. abl.
1.
›etw. (Kosten) vorschußweise bestreiten; jm. etw. ausleihen‹.Bedeutungsverwandte:
1
borgen
entlehen
ausleihen
Syntagmen:
jm. kost
, [einen Geldbetrag, z. B.:] 5000 gulden / gelt a.
Belegblock:
Boos, UB Aarau
120, 3
(halem.
, 1376
): als unser getruwen [...] dem edeln unserm liebn oheim, [...], mit viertzig spiezzen nu in dem krieg mit den Englischen kost usgewunnen umb hundert neun und fúnftzig guldin.
Mollwo, Rotes Buch Ulm
205, 26
.2.
›jm. etw. abverlangen, abfordern‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. aberfordern
abgefordern
abheischen
anerheischen
anfordern
anheischen
Belegblock:
Foltz, UB Friedb.
1, 127, 28
(hess.
, 1334
): ob ein man eines herrin wirt were, deme he uzgewonne des he dorfte.
3.
›von jm. etw. erwerben, erhalten‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. angewinnen
Syntagmen:
einen wagen
[mit Waren] / [einen Geldbetrag, z. B.:] 90 ℔, ein gezeugnis / privileg a.
Belegblock:
Schwäb. Wb.
1, 473
(a. 1364
; 1368
); Rwb
1, 1032
(14.
/15. Jh.
).4.
›etw. ausnehmen, ausrauben‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ausnemen
ausrauben
Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
1, 10, 2
(Frankf.
1557
): DER Adler fandt ein Schnecken hauß, | Das kundt er nicht gewinnen auß.
5.
›jn./etw. (aus Gefangenschaft, Beschlagnahmung) freikaufen, zurückholen, zurückerwerben‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ausgelten
auskaufen
ausnemen
Belegblock:
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
1, 1092,
Anm. 5 (mosfrk.
, 1417
): were es sach daß meiger oder scheffen gefangen werden, der capitel sol sie und ir gut usgewinnen.
6.
›jn. (Arbeiter) anwerben, gewinnen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. andingen
annemen
Belegblock:
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
26
(mslow. inseldt.
, 1512
): bey den Muell(e)n, sol ayn yder Schaffer seyne arbaitt(er) außgewynnen am Sunabenth vnd auch wyder ableg(e)n am Sunabe(n)th.
7.
›jn. gerichtlich in Anspruch nehmen‹.Belegblock:
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 101
(rhfrk.
, 1359
): hat eyn erste clage uff Johan [...], daz he eme bekomerthe lude uz hat gewonnen und globethe eme zu rechin.