ausflucht,
die
;
-Ø/-e
+ Uml., auch
-Ø.
1.
›Flucht vor etw.; Flucht aus einer gefährlichen Lage‹; metonymisch: ›Fluchtweg‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
abflucht
 1,
abrit
 1,
abscheidung
 1,
1
abzucht
 1.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus
4, 90, 119
(
Frankf.
1557
):
Sie [Taube] sucht, obs finden moͤcht ein loch, | Vnd kundt niergend kein außflucht finden.
Luther, WA
33, 182, 10
(
1531
):
das ehr ihnen den weg verrennet undt alle ausflucht verleufft.
Chron. Nürnb.
4, 433, 41
(
nobd.
,
15. Jh.
):
wiewol wir den der ußflucht und absterbens der pestilentz halben bei unns nicht wol bekomen mogen.
Voc. Teut.-Lat.
i jr
;
Alberus
e iijr
;
Maaler
224r
;
Dief./Wü.
122
;
Trübner, Dt. Wb.
1, 171
;
Schweiz. Id.
1, 1166
.
2.
›Ausweg, Ausflucht, Ausrede‹; in rechtssprachlicher Spezialisierung: ›Einwand; Verzug; Appellation‹.
Bedeutungsverwandte:
abrede
(
die
) 5,
aufzug
 6,
ausnemung
 2,
ausrede
 3,
auszug
 14,
behelf
 5,
distinction
,
einrede
 1,
eintrag
 1,
entschuldigung
 3,
exception
,
2
gewer
 5,
schuz
,
schuzwer
,
verteidung
,
were
,
wiederrede
,
wiederspruch
; vgl.
angstglosse
.
Syntagmen:
(eine) a. erdichten / finden / suchen / wissen, jm. die a. nemen
;
juristische a.

Belegblock:

Schöpper
93a
(
Dortm.
1550
):
EXCEPTIO. Exception behelff schuͤtz widerspruch schuͤtzwer außzug außflucht jntrag jnred wehr gewehr widerred mißziehen.
Köbler, Ref. Wormbs
279, 20
(
Worms
1499
):
suchen soll zuerlangen restitutionẽ in integrum noch andere gemain oder sonder hilff oder vßflucht dadurch die Parthyen in wyter vnrug kosten vñscheden gefüret würden.
Kurz, Waldis. Esopus
3, 11, 36
(
Frankf.
1557
):
jeder sein abrede sucht, | Vnd solches zugs eine außflucht.
Küther, UB Frauensee
232, 11
(
thür.
,
1460
):
suln he keyn ußflucht adder verteding geyn nymant suchen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
312, 15
(
thür.
,
1474
):
ap Baltasar von Künitcz eynicherleye usflucht addir uffzcogk in deme rechtspruche suche.
Sachs
17, 517, 18
(
Nürnb.
1563
):
Der aff bey der schildkröten sucht | Heimlich durch weißheit ein außflucht.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew.
39, 1
(
Straßb.
1650
):
Ein köstliches Haus von herrlichen Juristischen Ausfluchten erbaut.
Maaler
40r
(
Zürich
1561
):
Ich weiß kein Außflucht das ich nit gestraafft werde umb meiner mißhandlung willen.
Andreae. Ber. Nachtmal
31v, 5
([
Augsb.
]
1557
):
Es suchen wol die Paͤbstler allerlay außflucht.
Rot
335
(
Augsb.
1571
):
Ein außnemung / außflucht des gericht zancks.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 267, 4
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
53, 19
;
Kohler u. a., Bamb. Halsger. Corr.
129, 12
;
v. Birken. Erzh. Österreich
82, 11
;
Alberus
a jr
;
Dasypodius
79v
;
Hulsius
A iiijv
;
E iijr
;
Schwartzenbach
C iijv
;
R iijv
;
Volkmar
238
;
Dietz, Wb. Luther
1, 166
;
Dief./Wü.
122
;
Trübner, Dt. Wb.
1, 171
;
Rwb
1, 1017
;
Schwäb. Wb.
1, 467
;
Otto, Zeitzer Kanzl.
1970, 49
.