ausflüchtig,
Adj.
1.
›flüchtig, auf der Flucht befindlich‹;
vgl.
ausflucht
 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
abrennig
,
abrünstig
,
abtrittig
,
abtrünnig
 3,
abweichig
 1.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
27, 2
(
Worms
1499
):
wo er [...] an Gericht nit erschynet. so soll ferner wider in als vngehorsamen oder vßflüchtigen [...] procedirt werden.
Baumann, Bauernkr. Rotenb.
551, 20
(
nobd.
,
n. 1525
):
die jenen, so der uffrurigen pawrn halben in oder awsserhalb der statt ausfluchtig worden und yetz nit gegenwurtig seind.
Ebd.
616, 21
:
hat man hie zw Rotenburg im innern rat der ausschewer und ausflüchtigen bürger halben also gehandelt.
Kohler u. a., Bamb. Halsger.
266, 8
(
Bamb.
1507
):
darumb die aussfluchtigen misstetter jr gut verwuͤrckt hetten.
Dietz, Wb. Luther
1, 166
;
Rwb
1, 1018
.
2.
›Ausflüchte suchend‹; in rechtssprachlicher Spezialisierung: ›sich einer rechtlichen Verurteilung durch Appellation oder andere Mittel entziehend‹;
zu
ausflucht
 2.
Syntagmen:
a. werden
;
ausflüchtige rede, ausflüchtige wege / worte.

Belegblock:

Kisch, Leipz. Schöffenspr.
323, 14
(
osächs.
,
1523
/
4
):
ist Jorge Drescher darnach allererst des ausgesprochen urteils ausfluchtig worden und hat etwas in einer formen einer appellacion aufbracht.
Maaler
40r
(
Zürich
1561
):
Außflüchtig / Der sich etwas zethuͦn wideret / der nit zum zil wil raͤiten. Detrectator.
Dietz, Wb. Luther
1, 166
;
Dief./Wü.
122
;
Rwb
1, 1018
.