ausdienen,
V.
1.
›(eine vertraglich vereinbarte Zeit) zu Ende dienen, abdienen‹; als part. Adj.
ausgedient
›eine Verpflichtung erfüllt habend‹.
Syntagmen:
die woche / zeit, das jar / ziel a.
, oft ohne Zeitangabe.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
244, 28
(
thür.
,
1474
):
yn eyn jar geredt unde gelobith habin zcu dynen unde yn daz nicht gehalden nach auch nicht ußgedynet.
Opel, Spittendorf
117, 28
(
osächs.
,
um 1480
):
es musszen die wirgker uch die sole wochlich berechenen, so haben sie auch alle wochen uszgedynet.
Mylius
I 3v
(
Görlitz
1577
):
Miles emeritus Ein alter außgedienter Kriegsmann.
Rupprich, Dürer
1, 31, 205
(
nobd.
,
1524
; Hs.
2. H. 17. Jh.
):
da ich außgedient hat, schickt mich mein vatter hinwegg.
Turmair
4, 625, 2
(
moobd.
,
1522
/
33
):
die alten knecht [...] die bestimbten zeit und jar, den kriegern aufgesezt, ausgedient hetten [...] versach man mit solchem feld.
Maaler
41v
;
Dasypodius
307v
;
369r
;
Rwb
1, 1005
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 290/1
;
Schwäb. Wb.
1, 461
.
2.
›eine bestimmte Zeit mit seinem Dienst aushalten, erfüllen‹.

Belegblock:

Maaler
40r
(
Zürich
1561
):
Den gantzen krieg Außdienen / Jn dem dienst deß kriegs beharren.
3.
›seine Kräfte dienend verschleißen, aufbrauchen, in seiner Wirkung zu Ende gehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
ausädern
.
Syntagmen:
meist im Perf. oder Part. Perf.;
j., das buch / evangelium ausgedient haben.

Belegblock:

Schmitz, Schiltb.
20, 16
(
Frankf.
1597
):
Die alte Hund wañ sie sich mit jagen abgearbeitet vnd auß gedienet haben.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 696, 3
(
Nürnb.
1631
):
O Blum, O Bluͤh, ich bin citirt, | Ade ich hab außdienet, | [...] | Jtzt ist die Zeit, die vns abscheyd.
Maaler
41r
(
Zürich
1561
):
Ein alter Außgedienter kriegßmañ den man der reiß erlassen hat.
Golius
171
;
Dietz, Wb. Luther
1, 163
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 290
.
4.
›etw. durch Dienst gebührend, hinreichend erfüllen, ausführen‹.

Belegblock:

Luther, WA
30, 2, 602, 5
(
1530
):
hat jhn [Gottes dienst] also gestifft, das er nimer mehr kan ausgedienet noch gnug gehalten werden.
Dietz, Wb. Luther
1, 162
.