aufschütten,
V.
1.
›(Flüssigkeiten) auf-, eingießen; (Getreide) in den Mahltrichter, (Trauben) auf die Kelter schütten‹; ütr.: ›etw. zur Sprache bringen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abschütten
abschwenzen
abseihen
Belegblock:
Müller, Nördl. Stadtr.
570, 6
(schwäb.
, 1484
): ob das semelmel zu gross gemalen wurd und wider aufscheutens bederft.
Winter, Nöst. Weist.
4, 215, 8
(moobd.
, 1523
, Hs. A. 17. Jh.
): das dieselbigen mülner ainem gesessenen [...] sollen aufschütten nach dem nächsten so auf der mühl geht.
Maaler
36v
; Rwb
1, 944
; Pfälz. Wb.
1, 399
; Schwäb. Wb.
1, 418
; Schweiz. Id.
8, 1551/2
.2.
›etw. (z. B. Getreide) lagern, speichern‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anheften
anwerfen
Syntagmen:
gerste / korn / weizen / getreide a.
Belegblock:
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 199, 16
(preuß.
, 1412
): keyn gast sal keynerley getreyde off dem lande keuffen noch offschutten.
Ebd.
2, 222, 6
(1440
): das dy stede den landluten gunnen sullen ir getreide offczuschutten in den steten.
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 547, 4
(rib.
, 2. H. 15. Jh.
): of irre einich broitkorn vur sich und sin degelichs gesinde upschudden wulde, dat mach und sall hei doin.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 41, 35
(Wittenb.
1545
): samle alle Speise der guten Jare [...] / Das sie Getreide auffschütten in Pharao kornheuser zum Vorrat.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
40, 30
(osächs.
, 1570
/7
): Es ist auch gutt, das, wann man das getreydicht aufschütten will, es man zuvorn wohl reinige.
Ebd.
152, 40
: wann die scheidere den weizen aufschütten [...], sollen sie den after mehr nicht dann zum meisten sex mal aufschütten und mahlen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
108, 1
(nobd.
, um 1540
): solle der hecker sein gut
[Weintrauben]
aufschütten und auskalteren. Dirr, Münchner Stadtr.
207, 7
(moobd.
, um 1310
/12
): wirt er uͤberredet, daz er ez auf schuͤtt, so ist daz chorn des rihters.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 162, 24
; Loesch, a. a. O.
546, 28
; Ziesemer, Marienb. Ämterb.
38, 3
; Rwb
1, 944
; Preuss. Wb. (Z)
1, 257
; Pfälz. Wb.
1, 399
; Schwäb. Wb.
1, 418
; Schweiz. Id.
8, 1551/2
.3.
›(Gräben) ausheben, aufwerfen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. aufschiessen
Belegblock:
Turmair
4, 690, 22
(moobd.
, 1522
/33
): haben die Römer [...] ein landwer mit aufgeschütten gräbn und aufgeworfner wer [...] gemacht.