aufreiben,
V., unr. abl.
1.
›die Hand gegen jn. erheben, jn. bedrohen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. androhen
Syntagmen:
auf / wieder jn. a.
Belegblock:
Winter, Nöst. Weist.
2, 769, 28
(moobd.
, E. 17. Jh.
): Wer auf einen aufreibt zu schlagen, zu wandl 1 ℔ pfening.
Rwb
1, 924
.2.
›jn. töten, physisch vernichten; (Gruppen) militärisch schlagen, aufreiben‹.Bedeutungsverwandte:
umbringen
aberschlagen
abgurgeln
abhauen
1
abkeren
ableibe (tun)
abrennen
abschiessen
abschlagen
abstechen
absterben
abstossen
abtilgen
abtun
abwürgen
anetun
aufwerken
ausbrennen
Belegblock:
Ralegh. America
9, 13
(Frankf.
1599
): richtete dieser Agiri eine Meuterey vnnd Auffruhr an [...] vnd bekam die Vberhandt so weit / daß er Osuam vnnd seinen gantzen Anhang zu letzt auffrieb.
Luther. Hl. Schrifft.
2. Kön. 13, 17
(Wittenb.
1545
): du [Joas] wirst die Syrer schlahen zu Aphek / bis sie auff gerieben sind.
Ebd.
Jer. 10, 24
: Züchtige mich HERR / Doch mit masse / vnd nicht in deinem grim / Auff das du mich nicht auffreibest.
Ders., WA
41, 224, 12
(1535
): Man sol wol sehen, welcher den andern auffreibe.
v. Birken. Erzh. Österreich
65b, 40
(Nürnb.
1668
): gedachte er / ihme mit seiner gantzen Macht unterwegs vorzuwarten / und ihn also mit seinem haͤufflein aufzureiben.
Ralegh. a. a. O.
4, 14
; Maaler
35v
; Dietz, Wb. Luther
1, 139
; Schweiz. Id.
6, 59
.3.
›etw. durchbringen, verprassen, aufbrauchen; etw. gierig aufessen, verschlingen‹.Bedeutungsverwandte:
aufmachen
aufwenden
herdurchbringen
herdurchschlagen
verbrauchen
verdämmen
vergeuden
verprassen
verschlaudern
verschlemmen
verschwelgen
verschwenden
vertun
verzechen
verzeren
2
aufreisen
Syntagmen:
den acker, die matte, das gut, eine summa geldes, das kalb, die nieren a.
Belegblock:
Schöpper
25a
(Dortm.
1550
): Dilapidare Vergeuden hindurch richten verschwenden verschlaudern verschlemmen verdemmen verzeren auffmachen verthuͦn auffreiben verzechen verprauchen herdurch bringen herdurch schlahen verbrassen vffwenden verschwelgen vertoͤsen.
Lichtenstein, Lindener. Katzip.
281
(o. O. 1558
): daß [kalb] er [meßpfaff] biß auff die bain auffrib, die er nit zernagen kundt.
Ebd.
284
: machet sich der guͦtte knab uber die nieren und reibt sie auff.
Schweiz. Id.
6, 59
.4.
›etw. durch Reiben aufrauhen, aufkratzen, auffrischen, neuer aussehen lassen‹.Phraseme
hierher (?): das härlein a.
›jn. vollständig ausnehmen, jn. rupfen‹ (Ausdruck aus dem Badewesen).Bedeutungsverwandte:
erneuern
aufbutzen
Syntagmen:
aufgeriebenes tuch.
Belegblock:
Fuchs, Murner. Geuchmat
1074
(Basel
1519
): So suffer handt sy es [haͤrlyn] vff geryben.
Maaler
35v
; Schwäb. Wb.
1, 407
; Schweiz. Id.
6, 58
.5.
›mit einer Frau schlafen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. 1
abkeren
Belegblock:
Spanier, Murner. Narrenb.
10, 31
(Straßb.
1512
): Kem der münch für vnser thür, | Myn frow thet mir dann nymmer guͦt! | Den rigel für! botz ferden bluͦt!’ | Wie solt der münch ein frow vff ryben?
Chron. Augsb.
4, 112, 23
f. (schwäb.
, v. 1536
): o lieber, gang hin und reib die magt wol auff, wol ließ sie sich so geren auffreiben, ich thar sie nit auffreiben, ich sorg, sie sag es meinem weib.
Ebd.
113, 2
.6.
›gegen etw. aufbegehren, gegen etw. hetzen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. aufbegeren
Syntagmen:
frefnes a.
(subst.)Belegblock:
Schweiz. Id.
6, 58
(a. 1533
).7.
›jm. etw. zu dessen Nachteil aufdrängen, aufnötigen‹.Bedeutungsverwandte:
anhenken
aufdringen
Syntagmen:
jm. etw.
(z. B. geld / getreide / schlechte pfenwerte / waren
) a.
Belegblock:
Schweiz. Id.
6, 58
(a. 1613ff.
).