aufräumen,
V.
1.
›Ordnung schaffen, aufräumen; etw. freilegen‹; mit Verschiebung auf hinweggeräumte Personen/Sachen: ›etw. aufheben; etw. (Hindernisse o. ä.) aus dem Weg räumen, wegräumen‹; ˹hier als Euphemismus anzuschließen: ›etw. mitnehmen, stehlen‹˺; ›etw. (Zustände o. ä.) abschaffen; etw. (z. B. Wölfe) ausrotten, mit etw. aufräumen; jn. vernichten‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abraumen
abschwenden
abstiefeln
aufmachen
Syntagmen:
die abgötterei / gnade / zeit, das ärgernis / gehege / gehäu, den altar a., die wölfe a., jn.
(z. B. die christen / römer / syrer
) a., den stein a., das land von räuberei a.
Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 647, 9
(Bautzen
1567
): Halt dich nur zu der mahlzeit gut, | [...] | Vnd las dich nicht vorseumen, | Ehr er die Thuͤr zuschliessen thut, | Vnd seine gnad auffreumen.
Luther. Hl. Schrifft.
2. Chr. 31, 1
(Wittenb.
1545
): zogen hin aus alle Jsraeliten / [...] / vnd zubrachen die Seulen / vnd hieben die Hayne ab / vnd brachen ab die Höhen vnd Altar [...] / bis sie sie gar auffreumeten.
Ebd.
Jes. 38, 12
: MEine zeit ist dahin / vnd von mir auffgereumet / wie eins Hirten hütte / Vnd reisse mein Leben ab / wie ein Weber.
Ebd.
1. Sam. 15, 6
: Gehet hin / weichet / vnd ziehet er ab von den Amalekitern das ich euch nicht mit jm auffreume.
Ebd.
Hes. 14, 15
: wenn ich [HERR] böse Thiere in das Land bringen würde / die die Leute auffreumeten / vnd dasselb verwüsten / das niemand drinnen wandeln kündte fur den Thieren.
Chron. Nürnb.
2, 271, 19
(nobd.
, 1450
): so raumten die veinde zu zeiten daz gehew oder geheg auf, und machten in den weg dardurch.
Fastnachtsp.
561, 17
(nobd.
, 15. Jh.
): Ich wil mich ein weil nider secken, | Piß man auf raumt in allen ecken.
Bell, G. Hager
642, 22, 3
(nobd.
, 1609
): [man] suchet aus dem staub vnd kott, | was man jnn dem auff Reimen fant.
Sudhoff, Paracelsus
7, 403, 36
(1529
): folgt nun die manigfaltige vile der pestilenzischen sterben und dergleichen, wo sie in ein haus kompt, das sie aufrumpt und nimpt was darinnen ist.
Turmair
4, 21, 23
(moobd.
, 1522
/33
): Wolfram, der die wolf jagt und aufrämbt.
Rechn. Kronstadt
3, 417, 14
(siebenb.
, 1547
): mercenarii in mola Gromanin combusta purgaverunt vulgo aufgeraumpt.
Dietz, Wb. Luther
1, 138
; Dief./Wü.
107
; Trübner, Dt. Wb.
1, 148
; Pfälz. Wb.
1, 390
; Schweiz. Id.
6, 922
.2.
›aufbrechen, abziehen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. 1
aufbrechen
Belegblock:
Chron. Augsb.
5, 229, 22
(schwäb.
, 1523
/7
): Also raumet der hertzog auff und zoch haimlich darvon.