aufhängen,
aufhahen,
aufhangen
(ersteres am häufigsten, die beiden anderen Formen deutlich seltener),
V.;
regelmäßige und unregelmäßige Flexion so gemischt, daß von einer einzigen Worteinheit ausgegangen wird.
1.
›jn./etw. aufhängen‹; ütr.: ›etw. in etw. gründen, verankern‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
aufhenken
 1,
aufknüpfen
 1.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
231, 16
(
preuß.
,
1437
):
15 ochszen uffgehangen uszem salcze.
Quint, Eckharts Pred.
2, 345, 1
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
alliu unser gerunge alzemâle sî îngeslozzen und ûfgehangen und ûf got geneiget.
Rudolph, Qu. Trier
227, 6
(
Trier
1702
):
Daß zu Vorfallen eineß Allarms ein jeder Bürger in den Haubtstraßen ein Licht aufhange.
Kurz, Waldis. Esopus
3, 2, 12
(
Frankf.
1557
):
Was hat das arme Schaf gethan, | Das dus so hoch hast auff gehan?
Luther. Hl. Schrifft.
2. Sam. 4, 12
(
Wittenb.
1545
):
Die erwürgeten sie / vnd hieben jnen hende vnd füsse abe / vnd hiengen sie auff am teich zu Hebron.
Ebd.
2. Sam. 21, 6
:
Gebet vns sieben Menner aus seinem Hause / das wir sie auffhengen dem HERRN zu Gibea Sauls.
Ebd.
Jud. 16, 23
:
Judith hengte auff im Tempel / alle woffen Holofernis / vnd den Furhang den sie von seinem Bette genomen hatte.
Ebd.
1. Macc. 1, 64
:
Die Eltern wurden in jren Heusern erwürget / vnd die Kinder drinnen auffgehengt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 282, 9
(
Straßb.
1466
):
aufgehangner oder do er was aufgehangen er zerreyß in mitzt.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
99
(
schwäb.
,
1453
):
Daß zwerglin das trat aber her | Und wolt mich uffgehangen hön.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
275, 28
(
oobd.
,
1349
/
50
):
wenn der mensch vergift ist an dem fuoz, sô schol man in mit den füezen aufhâhen und daz haupt ze tal naigen.
Ebd.
391, 22
:
die wurzel schol man spalten in vier stück [...] und schol si mit dem kraut aufhâhen an ain vinster stat.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
10468
;
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
24, 21
;
Vetter, Pred. Taulers
115, 33
;
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 408, 12
;
Pfeiffer, a. a. O.
166, 12
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
58, 45
;
Rwb
1, 878
.
2.
›(wohl: etw.) suspendieren, zeitweilig aufheben, in der Schwebe halten‹; Beleg schwer interpretierbar.
Bedeutungsverwandte:
zweifeln
; vgl.
aufhenken
 4.

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
b viijv
(
Nürnb.
1482
):
Auffgehanger. od’ zweyffeliger. suspẽsus. i. dubi’ l’ sursum pẽsus.