asetze,
Adj.
– Wobd.
1.
›unbesetzt, ohne Inhaber, vakant; unbebaut‹; als temporale Präp. mit Gen.: ›während der Vakanz‹;
vgl.
asetzig
.
Bedeutungsverwandte:
absetze
,
absenz
(Adj.; volksetymologische Angleichung an die Sippe
absenz
),
ledig
 5,
unbesezt
; vgl.
absent
(Adj.) 1,
asetzig
,
asteure
.
Syntagmen:
(-)ampt / bistum
(mehrmals)
/ gotteshaus / hof / gut / kirche / lehen / maiertum / pfarre / pfründe / (-)priesterei / reich / stift / vikarie a. sein, werden
;
land a. stehen
;
a. heimfallen.

Belegblock:

Bernoulli, Basler Chron.
5, 158, 25
(
alem.
,
1415
):
In dem jare do man zalte von gottes gebúrte 1415 jare, asatze des Roͤmischen stuͦls, [...] Sigmund [...] ist gefarn.
Leisi, Thurg. UB
8, 91, 36
(
halem.
,
1393
):
ob das mesenampt asaͤtz und unbesetzt wurd.
Ebd.
159, 10
(
1394
):
ob das bistuͦm aseͣtzz weͣre.
Scherzius
62
;
Schwäb. Wb.
1, 342
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
18
;
Schweiz. Id.
7, 1572/73
;
Rwb
1, 839
.
2.
›ohne Sitz, ohne bestimmte Funktion (von Personen)‹.

Belegblock:

Grimm, Weisth.
1, 700, 33
(
1336
):
Ist ouch dehein schöffel osetze da, den sol der herre do setzen an die stat do er billich sitzen sol.