aschenbrödel
(vereinzelt assimiliert:
(meist von Jungen, vereinzelt von Mädchen gesagt; die Genuswahl in den Syntagmen entspricht derjenigen in den Belegen);
aschelbrödel
), der / das
–/-Ø
;zur Etymologie:
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
.1989, 1, 81
›j., der mit der Asche sudelt, Küchenhilfe, j., der die Schmutzarbeiten verrichtet‹; ütr.: ›vom Sozialprestige her geringgeschätzter Außenseiter, armer, verstoßener Mensch (wie er in der Märchenfigur des Aschenbrödels heute noch verkörpert wird)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. aschengrüdel
ascherbrächtel
ascherledel
ascherlegelein
Syntagmen:
a. schwarz / rustrig / bestoben sein
; jn. für einen a. halten
; a. in der küche
; elender / geringer / nichtiger / russichter / verachter a., armes / verlassenes / verworfenes a.
Belegblock:
Luther, WA
32, 325, 21
(1530
): ob es gleich auswendig ein asschenbrodel jnn der kuchen, schwartz, rustrig und bestoben ist.
Ebd.
33, 228, 38
(1531
): Do werden sie den fur Narrn, Aschenbruddel, der welt fushader, fur verdampte, unvermugende leuthe gehalten.
Ebd.
41, 361, 27
(1535
): 1 verlassen und verworffen aschelbrodel [...] wie ein elends meidlein war.
˹ Dietz, Wb. Luther
1, 120
zitiert folgende sprichwörtliche Ra.: wer an seinem wort hanget, sol kein aschenbrödel hinder der thür sein
˺.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 393, 27
(Hagenau
1534
): der todt [...] nimpt die alle hyn / darauff man gedacht hette / daß sie die guͤtter erben solten / und beleibt yrgend ein aschenbrodel.
Ebd.
433, 1
: Isaac verachtet Jacob [...] als Jacob war / der aschen prodel / der muͦtter son.
Dietz, Wb. Luther
1, 120
.