armutselig,
Adj.;
teils Formenmischung mit arbeitselig
, vgl. unter 1: arbentselig.
– Seit dem 16. Jh.
1.
›armselig, bedauernswert, elend, mühevoll, unglücklich‹; vgl.
arm
(Adj.) 10, armut
6.Bedeutungsverwandte:
elend
erbärmlich
arbeitselig
ärmlich
Syntagmen:
a. kommen / leben / sprechen, a. zerstreut sein
; a. wandel, a. betler / junge, a. fraue, a. weib.
Belegblock:
v. Keller, Amadis
75, 7
(Frankf.
1571
): der Ritter [...] sprach freuentlich zu dem Juncker, arbentseliger Bettler, du bist eben zu der rechten zeit kommen, schmach [...] zu empfahen.
Ebd.
676, 21
: ach, ich arbentselige, antwort sie
[sie soll gegen ihren Willen verheiratet werden].
Reichmann, Dietrich. Schrr.
208, 8
(Nürnb.
1548
): Wer solchen schatz nicht wil hoͤher achten / deñ gelt vnd gut / ja denn / sein selbs leyb vñ leben / wie es hie auff erden armtselig ist.
Sachs
16, 337, 5
(Nürnb.
1563
): Da zogen [...] | [...] | In das ellend all Christenleut, | Armutselig ins land zerstrewt.
Ebd.
17, 377, 19
: da war weder gwerb noch handel, | Das volck führt armutseling wandel.
Ebd.
13, 416, 15
; 445, 4
; 14, 145, 30
; 17, 29, 5
; Maaler
16v
; 30r
; 235r
; Schweiz. Id.
1, 458
.2.
›aufgrund seiner kreatürlichen Beschaffenheit schwach, gebrechlich‹; vgl.
arm
(Adj.) 11, armut
7.Belegblock:
Fellmann, Denck. Schrr.
2, 20, 7
(Nürnb.
1525
): das ich angeborner weyß ain armutseliger mensch bin, nemlich, der aller kranckheyt leybs und der seelen underworffen ist.
Sachs
15, 186, 5
(Nürnb.
1562
): Die er aus gantz hertzlicher trew | Lieb hett, gantz ohn alle abschew | Unser armutselig natur.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
17
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