anwender,
der
;– Starke Beleghäufung für das Mfrk./Hess.
1.
wohl ›Grenzstreifen zwischen zwei Grundstücken‹; zu
anwenden
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. anwende
Belegblock:
Siegel u. a., Salzb. Taid.
71, 48
(smoobd.
, Hs. 17. Jh.
): so mag er den dritten agker einzeun, daran frucht säen, soll auch ligen lassen seinem nachpern ratrain und anwenter.
2.
›Anrainer, Nachbar‹; zu
anwenden
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. anstösser
anwander
Belegblock:
Pfälz. Wb.
1, 299
.3.
für folgende Belege sind mehrere Interpretationen möglich, nämlich: ›Pflugwendestreifen‹, ›Grenzacker‹, ›Acker, auf dessen Längsseite andere Äcker mit der Schmalseite angrenzen‹.Belegblock:
Wyss, Limb. Chron. U
134, 51
(mfrk.
, 2. H. 14. Jh.
): so dan anderhalbe sadeln under den von Ruͦnckeln, eẏn anewender unde eẏn morge uff Limpurger wegce.
Struck, Kollegiatstifte
112, 7
(mosfrk.
, 1376
): uff dem felde geyn Albach eyn anwendir, de heldit 1 m., an Fuͦlbecher wege
[Regestbeleg].
Wiese, UB Wetzlar
1, 582, 35
(hess.
, 1343
): der anewender an der Fynken, eyn halb morgen
[Regestbeleg].
Ebd.
669, 6
(1349
): dy Schibe, daz da wendit uf Walters stucke und ist ein anewender
[Regestbeleg].
Wyss, UB Deutschord. Hessen
2, 14
(hess.
, 1360
): ein halb morgen, ein anwender, mitten uf dem Luͤczeln felde.
Ebd.
68, 38
(1367
): andirhalb fierteil ane zwo rudin, ein anewendir, und stozsit uff dy wysen.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
2, 184, 43
(hess.
, 1533
/36
): Do ich aber an die lenderi der phar beroern mit anwender den [...] Lodewig von Honfelts kommen
[Regestbeleg].
Struck, a. a. O.
116, 7
; 125, 9
; Wiese, a. a. O.
1, 470, 3
; Eckhardt, Ohess. Klöster
2, 415, 8
.