anweigung,
die
;
zu den (wenigen)
ai
-Schreibungen vgl.
anweigen
.
– Nobd./oobd./schwäb.
1.
›Angriff, Übergriff auf etw./jn.‹;
vgl.
anweigen
 1.
Bedeutungsverwandte:
anfechtung
 5; vgl.
ächtsal
,
angrif
 4.

Belegblock:

Völker, Antichrist
1131
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
bey des anticristes zeiten wirt der cristenhait anwegung mänigvaltig.
Herzog, Landsh. UB
213, 31
(
moobd.
,
1335
/
38
):
der selben stat ausvart vnd ein vart sol sicher, vrey vnd vridsam sein vor aller beswaͤr wnd anweigung, zwo meil vmb vnd vmb die stat.
Rwb
1, 780
.
2.
›Versuchung, Anfechtung (im religiösen Sinne); Einflüsterung (böser Mächte)‹;
vgl.
anweigen
 2.
In religiös motivierten Texten belegt.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
anfechtung
 1.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
71, 353
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
stark ist die anweigunge | Aigner hach und volkomenheitt.
Ebd.
124b, 909
:
sunder daz wir da mite [kestigen] | Salen täten und dempfen | dy ungeordenten pegir | der anwaigung.
Ebd.
198, 103
:
das ist sein leib. wen das perurt, | den er dem teufel ein antwürt, | der in mit anweigung verfurt.
Buijssen, Dur. Rat.
54, 25
(
moobd.
,
1384
):
Wann er pitt daz er derloͤzzet werd von der anweygung und daz er derleucht werd mit den gnaden.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
93, 15
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
vns ist genug die inlassung vnd anweygung von den poͤsen engeln in vnserew hertz.
Steer, Schol. Gnadenl.
2, 130
(
moobd.
,
15. Jh.
):
Das zaichen der sterk stet auch jn drein dingen: Zum ersten das der mensch sterk hab als der tod jn widerwertigkeit; zum andern so der mensch der anbeigung nit abkomen mag.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
38, 4
(
München
1528
):
ist er [adam] doch nachmals dauon gefallen aws raytzung sein selbs vnd aus dewfels anweygung.
Gille u. a., a. a. O.
82, 655
;
200, 161
;
Jaspers, St. v. Landskron
206, 36
;
Buijssen, Dur. Rat.
294, 18
;
Hohmann, a. a. O.
69, 7
;
73, 12
.
3.
›Anstiftung; bewegende Kraft, Antrieb‹;
vgl.
anweigen
 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
anreizung
 1,
antrieb
 2,
anweglung
.

Belegblock:

Drescher, Hartlieb. Caes.
345, 18
(
moobd.
,
1456
/
67
):
Clemencia, die selb hett durch anweigung des tewfels ir rainikait verlorn.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
65, 15
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
nach dem merck auch in andern dingen oder anweygungen.