anwanden,
V.
– Obd.; rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
1.
›an etw. angrenzen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abwanden
1
anliegen
anreinen
anstossen
Wortbildungen
anwandung
anstos
frontier
gemarkung
grenze
Belegblock:
Dinklage, Frk. Bauernweist.
111, 18
(nobd.
, 15. Jh.
): mit den genachten baumen, die do stehen zwischen ir zweyen in einer anwandung, das bricht jetlicher halb.
Hauber, UB Heiligkr.
2, 413, 6
(schwäb.
, 1509
): aͤcker [...] so uff und an ir helzer gieter gmain und aigen tratt stossen und anwaͧnden nit verzuͥnen.
Hauber, UB Heiligkr.
1, 283, 4
(schwäb.
, 1348
): ain akger lit in Schalmanlachen und anwandet des klosters aekger uf.
Leisi, Thurg. UB
8, 172, 6
(halem.
, 1394
): der ander aker ist gelaͤgen uff Grúczen, anwandet einhalb an Ruͤdin Benker und anderhalb uff den aker.
Boner, Urk. Aarau
285, 6
; 365, 5
; Welti, Urk. Rheinfelden
500, 6
; UB Zug
1162, 35
; Leisi, a. a. O.
168, 32
; 170, 2
; Hauber, a. a. O.
142, 22
; Ulner
11
; 233
; Bad. Wb.
1, 65
; Schwäb. Wb.
1, 283
; Vorarlb. Wb.
1, 119
; Rwb
1, 776/7
; Wmu
1, 124
.2.
›den Pflug auf dem Grenzstreifen zwischen zwei Äckern wenden; den Grenzstreifen pflügen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anwenden
Wortbildungen:
anwandung
Belegblock:
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
2, 99, 32
(schwäb.
, 1561
): da sol kainer gar und ganz kaim uff sein wüsen oder länder anwanden.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
157, 38
(smoobd.
, Hs. 1585
): der ainem andern auf ainer grienen sat annewandt oder sonst zue ungewondlicher zeit [...] faren thuet.
Winter, Nöst. Weist.
1, 100, 31
(moobd.
, 1520
): Wer ainem in seinem trait anebant nach sand Georgen tag.
Ebd.
235, 1
; 3, 648, 8
; Vorarlb. Wb.
1, 119
; Rwb
1, 776/7
.