anreizung,
die
.
1.
›Anreiz, Ansporn, Veranlassung, Regung, Antrieb‹; spezialisiert: ›Anfall, Ausbruch einer Krankheit‹;
vgl.
anreizen
 1.
Bedeutungsverwandte:
bewegung
 3,
neigung
 1,
trieb
 9; vgl.
affect
 2,
anweigung
 3,
anstiftung
;
angrif
 9 (zur Spezialisierung).

Belegblock:

Sachs
7, 374, 11
(
Nürnb.
1559
):
anreitzung seiner begier | Zu allerley lasteren.
Sudhoff, Paracelsus
1, 260, 1
(
um 1520
):
das diser geborne same keme in die vasa spermatica, von welchen die narrechten arzet reden, und als dan aus den vasis spermaticis selbs durch eigen anreizung heraus kem.
Ebd.
4, 407, 18
(
1527
):
dan hie ist alein die ursach zu beschreiben dis nachfolgende ordnung der lessin, die anreizung, so das blut der natur macht, die selbigen hin zu nemen.
Rot
335
(
Augsb.
1571
):
Paroxismus, Ein anreitzung / oder bewegung die Medici heyssen es den streyt der krancheyt / wenns anfecht [...] / sonderlich der accessus des Fiebers.
Winter, Nöst. Weist.
4, 44, 30
(
moobd.
,
17. Jh.
):
dieselbigen nit [...] zum frössen wein saufen [...] ainzige anraizung noch verstattung geben.
Moscouia
B 3v, 3
(
Wien
1557
):
dann die Neugartner haben aus anraitzung aines Weibs DOBRINA genannt denselben Volodimer zu ainem Fuͤrsten erworben.
Rot
318
;
335
;
Ulner
26
;
Dietz, Wb. Luther
1, 95
;
Rwb
1, 703
.
2.
›Verlockung, Versuchung‹;
zu
anreizen
 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
alliktion
.

Belegblock:

Boon, St. Prätorius
95, 26
(o. O.
1593
):
da du [...] solche jemerliche Suͤnde von dir selber begiengest / one jeniges Teufels anreitzung / so verzage darumb nicht.
Serranus
14r
;
Schwäb. Wb.
1, 247
.
3.
›Übergriff, Provokation, Angriff militärischer Art‹;
vgl.
anreizen
 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
angrif
 8.

Belegblock:

Schwartzenbach
B vv
(
Frankf.
1564
):
Anreitzung. Zu erweckung mehrers zanck vnd haders.
Tobler, Schilling. Bern. Chron.
1, 3, 21
(
whalem.
,
1484
):
als si ouch das mit teglicher anreitzung an inen erzoͤugten.