anhaften,
V.
1.
›an etw. haften, kleben‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. ankleben
Belegblock:
Rohland, Schäden
219
(nalem.
/schwäb.
, 1400
/33
): rür es all die wil, das es nit anhafft noch nit anbrynne.
Schmidt, Rud. v. Biberach
8, 8
(whalem.
, 1345
/60
): wann des menschlichen geistes fvͤsse etwenne daz ertrich ruͦrent mit der sinlikeit vnd irdenscher stoͮp im anhaftet.
2.
›jm./etw. anhängen, anhaften‹; Ütr. zu 1; offen zu 3.Bedeutungsverwandte:
vgl. anhangen
Vorw. wobd.; 14./15. Jh.; Texte der Mystik.
Belegblock:
Quint, Eckharts Pred.
1, 269, 5
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): ez [bilde] hât aleine ein zuohangen und anehaften an dem, des bilde ez ist.
Mayer, Folz. Meisterl.
33, 155
(nobd.
, v. 1496
): Er [Cristus] ist der guldin ancker stark, | Wem er [Cristus] an hafft in disem jamermer.
Bihlmeyer, Seuse
476, 9
(alem.
, 14. Jh.
): Wan aber die sele von des armen libes swarheit emzklich wirt nider gezogen, daz sú dem guͦt nút luterlich mag an haften.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1530
(alem.
, 1. H. 15. Jh.
): Ich wil lieber dir haften an, | Denn das mir würd ain laidiger man.
Illing, Albert. Sup. miss.
1398
(els.
, n. 1380
): sprichet sant paulus: Der gotte anhaftet der ist ein geist.
Rieder, St. Georg. Pred.
189, 24
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): so er den willen hat daz er dem obrosten guͦt krefteklich an haften wil.
Quint, Eckharts Trakt.
199, 7
; Bihlmeyer, a. a. O.
477, 12
; Illing, a. a. O.
2658
; Rieder, a. a. O.
85, 31
; Schmidt, Rud. v. Biberach
26, 12
.3.
›jm./etw. innewohnen, mit etw. mitgegeben sein‹.Vorw. Texte der Mystik.
Belegblock:
Jostes, Eckhart
111, 34
(14. Jh.
): Werg ist ir also verre alse der himel von der erden. Ein insin und eyn anhaften und ein einen mit gote, daz ist genade.
Mayer, Folz. Meisterl.
35, 162
(nobd.
, v. 1496
): Des nymant ist noch wirt gelart | Wie sich natur geeynet hant, | Des menscheit der gotheit an hafft, | Der doch vom vater ist geporn.
Vetter, Pred. Taulers
191, 26
(els.
, Hs. 1359
): es si die welt und was der anhaft: guͦt oder ere, frúnt oder moge.
Bihlmeyer, Seuse
193, 2
(alem.
, 14. Jh.
): Hie dringet der geist fúrbaz in mit einer verlornheit anhaftender creaturlichkeit.
Illing, Albert. Sup. miss.
1607
(els.
, n. 1380
): daz wir cristo vnd sinen gelidern vollekomenliche incorperiert vnd vereinet werdent vnd vestekliche imme anhaftent vnd in imme blibent.
Schmidt, Rud. v. Biberach
50, 14
(whalem.
, 1345
/60
): an der [warheit] haftet es [gemvͤt] mit einem wundrenne lange.
Maaler
21v
.4.
›etw. anbelangen, betreffen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anbelangen
antreffen
Belegblock:
Rwb
1, 654
.