angehören,
V.
1.
›jm. gehören, zugehören, als Eigentum gehören, rechtlich zustehen‹.Syntagmen:
jn.
(oft, z. B. got, den kelner
, Akk.) / etw.
(z. B. das reich / kloster
) a.
; etw.
(z. B. des hauses
, Gen.) a.
; jm.
(vereinzelt, z. B. den frauen
, Dat.) a.
Belegblock:
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
704, 10
(thür.
, 1421
): das der selbe grave von Mansfelt vil sloss gerichte unde guter ynne hatte, die den stift zu Halbirstat an gehorten.
Luther. Hl. Schrifft.
Gal. 5, 24
(Wittenb.
1545
): Welche aber Christum angehören / die creutzigen jr Fleisch sampt den lüsten.
Völker, Antichrist
690
(wschwäb.
, 15. Jh.
): Er [anticrist] wirt auch alles daz verwüstend, daz die cristenhait angehöret.
Bastian, Runtingerb.
2, 3, 10
(oobd.
, 1383
): ich wais wol, waz mich angehoͤrt, so wais mein sun wol, waz in angehoͤrt.
Winter, Nöst. Weist.
1, 964, 10
(moobd.
, 14. Jh.
): sol er berait sein dem brobst und dem ganzen convent oder wer das kloster angehort.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
61, 12
(m/soobd.
, 1537
): das die gemerk [...] auch des hauß zu Reichenaw mit wäld, mit holz, mit waid, mit vischwaid und gejaid angehören.
Große, Schwabensp.
60a, 21
; Quint, Eckharts Trakt.
305, 1
; v. Liliencron, a. a. O.
737, 2
; Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
10rb, 19
; 11rb, 32
; Asmussen, a. a. O.
1247
; Vetter, Pred. Taulers
420, 24
; Sappler, H. Kaufringer
12, 55
; Bastian, a. a. O.
2, 232, 4
; 390, 26
; Winter, a. a. O.
1, 965, 12
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
46, 20
; Schwäb. Wb.
1, 206
; Rwb
1, 640
.2.
›jn. kennzeichnen, auszeichnen, zu js. Eigenschaften gehören‹.Belegblock:
Vetter, Pred. Taulers
96, 17
(els.
, 14. Jh.
): alle dise ding die in allem disem sermone sint gesprochen, die gehoͤrent einem edeln menschen an.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
64, 13
(oobd.
, 1349
/50
): wolgespræchikait gehoert die kaufläut an.
3.
›jn. angehen, jn. betreffen‹.Bedeutungsverwandte:
angehen
anbetreffen
anhören
antreffen
Belegblock:
Mathesius, Passionale
45v, 27
(Leipzig
1587
): mercket nu die schoͤne Lehr / das Christi verdienst auch die Heyden angehe vnd angehoͤre.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
219, 33
(oobd.
, 1349
/50
): läut, die [...] beswærent sich mit fremden pürden, die si niht angehœrent.
Rwb
1, 640
; Schweiz. Id.
2, 1576
.4.
›jm. ziemen, jm. wohl anstehen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. anstehen
Belegblock:
Primisser, Suchenwirt
38, 128
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Wer gern stifftet und nicht stoͤrt, | Dem mach herschafft undertan | Mit grozzen eren, daz ghoͤrt | Ainen weisen fuͤrsten an.
Ebd.
38, 290
: Bis ain ursprunk gͮter sach, | Daz gehoͤrt ainen herren an, | Daz dich trew und er anlach.
Preuss. Wb. (Z)
1, 149
.5.
›jm. nahe stehen‹ oder ›mit jm. verwandt sein‹.Belegblock:
Maaler
19v
(Zürich
1561
): Einen nach Angehoͤren. Propius contingere. Ein erb der einen nüt Angehoͤrt vnd nit verwandt ist. Alienior hæres.