ange,
angen,
Adv.,
vereinzelt in adj. Verwendung, im Phrasem ange tun
(vgl. 2) Subst.
1.
›angst-, leid-, schmerzerfüllt; schmerzlich, heftig‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. and
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Nicod.
1291
(nrddt.
, 14. Jh.
): han ich hie vil angen | in dem kerkere gevangen | Barrabam.
Ebd.
1713
: daz er sin eingebornez kint | gab for al der werlde schult | mit vil gedultiger gedult | sime vleische doch vil angen | zu rache dem argen slangen.
Ebd.
3911
: des gedaht er im vil angen.
Fischer, Brun v. Schoneb.
4843
(md.
, Hs. um 1400
): her sprach: wip nu sich din kint. | daz irre sele solde werden ange | daz wissagete der ewangelista lange.
v. Groote, Muskatblut
77, 1
(nobd.
, 1. H. 15. Jh.
): wie we, wie ang | ist eynem man der sin wib kan | nit zehen na synem willen.
Pyritz, Minneburg
3204
(nobd.
, Hs. um 1400
): Ich sene mich nach ir [fraw] ang und ser.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
8373
.2.
phraseologisch: ange tun
›jn./etw. in die Enge treiben, in Bedrängnis bringen, jm. Schmerz bereiten, Leid zufügen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. and tun
and
Belegblock:
Fischer, Brun v. Schoneb.
5477
(md.
, Hs. um 1400
): [Maria] vortribet des tubels slange | von uns und tut si ange | mit irem minniclichen ruch.
Pyritz, Minneburg
3025
(nobd.
, Hs. um 1400
): Wann sie gar gein in niht ließen, | Sie wurden werfen und schießen | Und teten der burge vil ange.
Gille u. a., M. Beheim
453, 1178
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Mit disen püchssen klain und gross | und dar zw allen dem geschoss | Tetens der stat so ange | angst, not und dar zw zwange.
Matthaei, Minner. I,
8, 94
(Hs. 15. Jh.
): ewer quale die tut mir ange, | reines wip, die eugent mir.
Barack, Teufels Netz
5854
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Do die baide
[Krankheiten]
tuond in [Waldschwestern]
kein ang. Ebd.
7355
: Wie tuon ich im denn so ange | Mit dem für zuo schüren.
Qu. Schweiz. Gesch.
1, 228, 21
(halem.
, um 1470
): tät man inen so ang, das si den turn ufgaben.