anfeilen,
V.
1.
›jm. etw. (Grundstücke, Waren) zum Kauf anbieten‹.Vorw. rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte des Oobd.
Bedeutungsverwandte:
vgl. anbieten
Wortbildungen:
anfeiler
anfeilgeld.
Belegblock:
˹Ütr. bei
Niewöhner, Teichner
220, 10
(Hs. ˹moobd.
, 1360
/70
˺): so ward nye chain dinch so zart | als der himel werden chan. | den vailt uns got umb di sunt an.
˺
Rintelen, B. Walther
24, 23
(moobd.
, 1552
/58
): wan ein Zinßman seinen Grundt zu verkauffen willens ist, das / er dem Grundtherren denselben zuvor anzufaillen schuldig sey.
Winter, Nöst. Weist.
1, 126, 22
(moobd.
, 1592
): wann ainer sein tail wolt hingeben, so solt er seinem negsten nachtparn anfailen.
Ebd.
158, 14
(16. Jh.
): so mag der recht gepuerlich anfailer zu den pergrichter gehn.
Siegel u. a., Salzb. Taid.
8, 30
(smoobd.
, Hs. 17. Jh.
): er soll auch bemeltes holz uns vor meniclich anfailen und umb ainen leidenlichen pfening ervolgen lassen.
Mell u. a., Steir. Taid.
132, 36
(m/soobd.
, 17. Jh.
): sovil die füx und wölf antrifft, die sein ein ieden frei zu jagen, zu fachen, zu schießen, aber dem herrn anzufailen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
21, 181, 9
; Rintelen, a. a. O.
41, 5
; Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
65, 36
; 195, 37
; Schwäb. Wb.
1, 199
f.; Rwb
1, 628
.2.
›jm. seine Arbeitskraft anbieten‹; Spezialisierung zu 1.Belegblock:
Mollay, Ofner Stadtr.
116
(ung. inseldt.
, 1. H. 15. Jh.
): süllen dy gest sölich arbait den zechmaisteren zu wissen thuen vnd an faillen fur allen leẅten.
3.
›jm. jn. ausliefern, übergeben‹.Belegblock:
Winter, Nöst. Weist.
4, 396, 11
(moobd.
, 1455
): der ambtman sol in [deup] pehalten unz an den driten tag und soll in dann anfäelen den statrichter.
Ebd.
2, 893, 30
.