anerben,
V.
1.
›jm. erblich zufallen, durch Erbschaft an jn. übergehen, etw. erben, erblich übernehmen‹.Bedeutungsverwandte:
ansterben
ab|ersterben
anererben
anerfallen
anerstammen
anersterben
anerwachsen
anfallen
Syntagmen:
etw. sein jm.
(Dat. d. P.) oder jn.
(Akk. d. P.) angeerbt, etw. haben jn. angeerbt.
Belegblock:
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
1, 32, 28
(thür.
, 1474
): darwedder setczet dy genante Kethe, daz sollich agker ir angeerbeth gud sy.
Unger, Richtes Stig
29, 9
(schwäb.
, 15. Jh.
): das gut ist mir angestorben und angeerbt.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
16, 20
(moobd.
, 1305
): daz dehain witewe ir chinde gut, daz si anerbet, geben sul [...] ander manne.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
250, 18
(1438
/9
): das sy beide von irem vatter Mertin [...] erblich angestorben und angeerbt ist.
˹Ütr.: Thiele, Minner. II,
7, 285
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): wie suͤr ich das
[Unglück]
erarn, | yedoch mus ich es dulden. | es kompt von iren hulden | unnd hatt mich angeerbt˺.
Leman, Kulm. Recht
2, 4, 28
; Grosch u. a., a. a. O.
73, 18
; 128, 41
; Behrend, Magd. Fragen
153, 25
; Auer, Stadtr. München
218, 5
; Wmu
1, 92
; Bad. Wb.
1, 48
; Schwäb. Wb.
1, 194
; Rwb
1, 615/16
.2.
›jm. angeboren sein, jm. erblich anhaften, etw. als Veranlagung mit sich tragen‹.Syntagmen:
gabe / fluch / meine / mord / missetat / schalkheit / sünde a. jm.
(Dat. d. P.) oder jn.
(Akk. d. P.); etw. jm./jn. angeerbt sein; jm. von Adam / vom teufel a.
Belegblock:
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
20, 17
(Hs. ˹omd.
, 1465
˺): Mit kurzer rede beslossen: jegliches mensche ist uns ein sterben schuldig und in angeerbt zu sterben.
Völker, Antichrist
1247
(wschwäb.
, 15. Jh.
): daz erbet in [anticrist] von dem túfel an.
Brandstetter, Wigoleis
207, 14
(Augsb.
1493
): seyd eüer klare jugent so frue nach eren tugenden strebt eüch wol an erbent von eürem vater herren Gabon.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
11, 124
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): das er abtilg der sünden scham, | die uns anerbent von Adam.
Goldammer, Paracelsus
4, 90, 9
(1530
): schalkheit, so uns anerbt von unsern eltern und obern.
Mayer, Folz. Meisterl.
75, 141
; Adrian, Saelden Hort
451
; 3220
; McClean, Havich
249
; 3056
; Niewöhner, Teichner
105, 20
.3.
›jm. etw. vererben, vermachen‹.Belegblock:
Rwb
1, 616
.