anblicken,
V.
1.
›jn./etw. wahrnehmen (im wörtlichen und übertragenen Sinne), jn./etw. anblicken, ansehen, kurz anschauen, den Blick auf jn./etw. werfen (als Sinnestätigkeit); etw. anschauen, betrachten (im geistigen und religiösen Sinne); etw. in religiöser Schau erkennen‹; zu
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2.Religiöse und didaktische Texte.
Bedeutungsverwandte:
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Syntagmen:
die bibel / gestalt / frau, den man / bürger a.; auge
(Subj.) / feind / könig / richter / sele (jn./etw.) a.
Belegblock:
Jostes, Eckhart
55, 39
(14. Jh.
): wie spilend wirt di sel angeblichet von den augen meiner magenchraft.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
4616
(omd.
, 1338
): Vort di vumf synne gizen waz | Si irkennen, indaz vaz | Der selen, dor zu geschicket, | Dy mit der vernumphft an blicket | Besunder und bescheidenclich | Alle ding.
Pyritz, Minneburg
1839
(nobd.
, Hs. um 1400
): Die fraw eins tagez zu mir gink. | Da ich sie ane blickte, | Vor freuden ich erschrickte.
Bihlmeyer, Seuse
480, 15
(alem.
, 14. Jh.
): so wir daz goͤtlich liep [...] ie dicker an blicken.
Illing, Albert. Sup. miss.
1706
(els.
, n. 1380
): wie lústlich ist das aneblicken der schoͤnen liehten gestalt vnd gezierde der heilgen cristenheit.
Schmidt, Rud. v. Biberach
58, 2
(whalem.
, 1345
/60
): dv́ sel, dv́ anblikende vnd gegenwúrtlich got bekent, dv́ velt niemer vf nidrú ding.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
43, 17
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): Anplikch uns, unsers hailes kemph, | und widertreib der sunder glut.
Hübner, Buch Daniel
297
; 6608
; Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 367, 6
; 2, 707, 21
; Bihlmeyer, a. a. O.
476, 22
; 493, 22
; 494, 9
; Sappler, H. Kaufringer
1, 226
; 4, 116
; Maaler
16v
; Dietz, Wb. Luther
1, 70
.2.
›anbrechen, hereinbrechen (z. B. vom Tag gesagt)‹; zu
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4.Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 131, 2
(Köln
1582
): Ich wil gar wol geschickt | Fruͤ morgens zeitlich bei dir stehn, | Vnd eh der Tag anblickt | Verlangensweis gen himel sehn.