amptsbrief,
amptbrief,
der
;-(e)s/-e.
– Rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
1.
›Anstellungs-, Bestallungsurkunde eines Amtsträgers‹; vgl.
ampt
(das
) 3, zu brief
1.Bedeutungsverwandte:
vgl. amptsbestallung
Belegblock:
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 297, 34
(mosfrk.
, 1459
): das der itzgenant Johan von Kellembach ritter das sloße und ampt Grimberg mit allen [...] zugehoerungen hinfurter sal inhaben [...] wie [...] sins vatters amptbrief [...] uswist.
2.
›Amtsregister, amtliche Aufzeichnung, Verzeichnis amtsrelevanter Gegebenheiten‹; vgl.
ampt
(das
) 4, zu brief
4.Bedeutungsverwandte:
vgl. amptsbuch
amptsregister
Belegblock:
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
36, 40
(preuß.
, 1437
/8
): also vil huwßharnisch als der amptes brief inne halden ist.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
91, 14
(preuß.
, 1432
): In den howffen Burdeyn [...] 2 schok und 10 flicken, item 550 schoff. dorobir vyndet man nottrofft noch uswisunge der amptbriffe.
Ebd.
660, 20
(1433
): die smede und das snyczhuws haben alle ir geczowe als ir amptisbrieff usweiset.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 314, 33
(mosfrk.
, um 1530
): sol ein jeder amptman seine amptsbriefe bucher und andere register trewlich und fleissigh halten.
Ziesemer, a. a. O.
103, 6
.3.
›Zunftbrief, Urkunde, in der die Statuten und die Ordnung einer Zunft niedergelegt sind‹; auch allg.: ›Urkunde, amtliches Schreiben, ein Gesetz für eine Zunft enthaltend‹; vgl.
ampt
(das
) 9, zu brief
1.Rib.
Bedeutungsverwandte:
vgl. amptsbuch
Syntagmen:
etw. sich nach inhalt des a. gebüren.
Zur Sache:
Loesch
(s. u.) 3*–4*.Belegblock:
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 52, 7
(rib.
, 1445
): bij sime eide, den hie deme verbuntbrieve ind unsme amptzbrieve gedain hait.
Ebd.
317, 7
(1478
): Umb sich mit den lederreideren zo besprechen up eine ordinantie ind amptbrief.
Buch Weinsb.
3, 341, 17
(rib.
, 1586
): alles nehewirk stunde innen nit zu, befonde sich auch in irem amtsbreif nit.
Loesch, a. a. O.
317, 16
; 464, 12
; 530, 7
; 561, 17
.