alten,
V.
1.
›aufwachsen, älter werden‹; offen zu 2; vgl.
1
alt
1.Bedeutungsverwandte:
zunemen
Belegblock:
Päpke, Marienl. Wernher
668
(halem.
, v. 1382
): Ir [Maria] kúnschait behalten, | Mit allen tugenden alten.
Klein, Oswald
90, 21
(oobd.
, 1. H. 15. Jh.
): ich kan ir nimmer werden sat, | die weil ich alde.
Gereke, Seifrits Alex.
5094
(oobd.
, Hs. 1466
): sind si aber maidlein, | die mueter sy behalden | und lassens pey in alden.
Maaler
14v
.2.
›alt werden, in ein hohes Lebensalter kommen‹; offen zu 3; zu
1
alt
5.Belegblock:
Pyritz, Minneburg
4681
(nobd.
, Hs. um 1400
): Daz mir worden ist ist lideschertig | Min freude, daz ich mus alten | Und leides mer drivalten.
Bihlmeyer, Seuse
212, 3
(alem.
, 14. Jh.
): ich sol [...] also junge alten und also gesunder siechen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
7, 22, 19
(Straßb.
1466
): erbarme dich vnser: daz wir entzamt altten vnd sein beide gesunt.
Adrian, Saelden Hort
3354
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): ain zartes hertze rain | daz sol nit wegen clain | ob es Got hat enthalten | rain, und och sol alten | mit hailiger geselleschaft.
Österley, Steinhöwels Äsop
75, 22
(Ulm
1474
/82
): Ain puwer altet uf ainem mayer hoff, daz er nie in kain stat komen waz.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
229, 31
(oobd.
, 1349
/50
): wenn er [der geir] altet, sô wehst im daz obertail an dem snabel über daz undertail.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
2, 46
; Thiele, Minner. II,
4, 28
; 14, 145
; Adrian, a. a. O.
5885
; Primisser, Suchenwirt
24, 284
; Gereke, Seifrits Alex.
328
; Pfeiffer, a. a. O.
116, 2
; 491, 2
; Maaler
14v
; Henisch
53
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
1, 9
; Bad. Wb.
1, 37
; Schwäb. Wb.
1, 160
.3.
›altern, Zeichen hohen Alters zeigen, in seiner Leistungsfähigkeit nachlassen‹; vgl.
1
alt
5.Bedeutungsverwandte:
abnemen
2
tragen
Belegblock:
Quint, Eckharts Pred.
2, 350, 4
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): Allez, daz under der sunnen ist, daz altet und nimet abe.
Vetter, Pred. Taulers
95, 8
(els.
, 14. Jh.
): Der slange, so er bevindet das er beginnet alten und rimpfen und stinken.
Rieder, St. Georg. Pred.
269, 11
(Hs. ˹önalem.
, 1387
˺): so er beginnet alten und trâgen an Gottes dienst, so sol ez allum gan in dem closter.
Niewöhner, Teichner
552, 5
(Hs. ˹nobd.
, E. 14. Jh.
˺): wie gar leiht ein saumer altet | oder ein wenik hinkens waltet.
Quint, a. a. O.
1, 34, 3
; 2, 323, 5
.4.
›infolge langer Lagerung Zeichen des Verschleißes, der Vergänglichkeit zeigen‹; vgl. 1
alt
11a.Belegblock:
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Luc.
12, 33
(osächs.
, 1343
): machit ûch seckelîn di nicht alden.
Bihlmeyer, Seuse
430, 25
(alem.
, 14. Jh.
): die welt beginnent alten, die minne beginnet kalten.
Barack, Teufels Netz
9355
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): So git er dir brot wider hain | Das altotat und ist klain.
5.
›etw. ablagern, stehen lassen, bis es eine bestimmte Qualität erreicht hat‹; vgl. am ehesten 1
alt
14.Belegblock:
Löffler, Columella/Österreicher
1, 103, 25
(schwäb.
, 1491
): der harn des menschen ist geschickter den fúrchen; welchen du sechs monott soltt laussen alten.