abstreifen,
V.
1.
›etw. abstreifen, herunterstreifen, abziehen‹.Bedeutungsverwandte:
abschränzen
abstreichen
Wortbildungen:
abstreifung
der blätter
).Belegblock:
Thiele, Minner. II,
13, 11
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): Mang jeger thum, unwisser | nympt sich vil tagalt an | unnd kent doch nit die rysser, | hoch abgestreiffet dort uß hirses ban, | die doch ein ieglich jeger soll erkennen.
Sachs
9, 442, 19
(Nürnb.
1560
): der [...] lantzknecht: | [...] streifft dem dieb die hosen ab.
Bildl. bei Sudhoff, Paracelsus
14, 285, 4
(1529
/32
): ist es besser, das tor streift dirs [kleid] ab, dan die welt.
Hierher (?) Spechtler, Mönch v. Salzb.
33, 40
(oobd.
, 3. Dr. 14. Jh.
): dein wasser wasch ab gar die sünd, | dein erd behüt vor helle gründ, | went aller wind abstraiffen.
Tarvainen, Wortsch. Unrest.
1966, 72
; Serranus
4r
; Maaler
7r
; Mylius
D 7r
; Dietz, Wb. Luther
1, 32a
.2.
in der Wendung die bogen a.
›Rebschößlinge so aus der Aufhängung bringen, daß sie auf anderem Grunde weiterwachsen‹; anzuschließen an 1.Belegblock:
Winter, Nöst. Weist.
4, 195, 44
(moobd.
, 1691
): so einer dem andern auß neid schaden wolte zuefügen und ihme seine bogen wolte abstreifen.
3.
›sich entfernen, sich absetzen; jn. abhängen‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abstelen
Belegblock:
Barack, Zim. Chron.
4, 123, 26
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): es war sein mainung, sich von im abzustreifen.
Thiele, Minner. II,
13, 187
(Hs. ˹nalem.
/sfrk.
, 1470
/90
˺): wurd mich durch has der steinbock den ab streiffen, | so wutt ich durch den schne, | als in dem gebirg manig jeger thut uff reiffen.
Rwb
1, 297
; Schwäb. Wb.
1, 75
.4.
›jm. etw. wegnehmen‹; Ütr. zu 1.Bedeutungsverwandte:
vgl. abnemen
Belegblock:
Preuss. Wb. (Z)
1, 68
.