1
abseite,die
;aus
mlat.
absida
mit lautlicher Anlehnung an (ab)seite,
nicht sicher von 2
abseite
trennbar.1.
›überwölbter Nebenbau, Anbau der Kirche‹; offen zu 3.Vorw. obd.
Belegblock:
Barack, Zim. Chron.
2, 539, 35
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): es seie anfangs nur ain capellen gewesen, die keine abseiten gehapt.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz.
61, 36
(alem.
, um 1430
): Darin saußen des baupstes penitenzier, in den absiten, und vier by dem touffstain.
Baumann, Bauernkr. Oberschw.
49, 11
(schwäb.
, v. 1542
): am aufferaubent fuel ain newe abseyt in der kirchen hie nider.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 607, 11
(moobd.
, 1363
): alter, der do stet dacz Unser Vrowen auf der Stetten ze Wienne in dem chor in der abseiten.
Chron. Augsb.
1, 234, 2
; 4, 168, 23
; Buck, a. a. O.
31, 29
; Boner, Urk. Brugg
335, 14
; Kocher, Rechn. Schönenwerd
184, 85
; 236, 71
; Uhlirz, a. a. O.
330, 4
; 503, 20
; Voc. Teut.-Lat.
a iijv
; a iiijr
; Voc. inc. teut.
a iiijr
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
42a
; Gössel, Wortsch. Dt. Bibel.
1933, 29
; 31
.2.
›Anbau, Nebengebäude eines Hauses‹; offen zu 3.Bedeutungsverwandte:
häuslein
nebenhaus
abhang
Syntagmen:
eine a. bauen
(mehrmals)/ machen; a. stehen wo, stoßen an etw.; speicher in der a.
Belegblock:
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
113, 29
(preuß.
, 1400
/2
): so habe wir czu Danczk in unserm kleynen spicher in der abeziten 400 elen breyter lynwant.
Beyer, UB Erfurt
2, 648, 25
(thür.
, 1384
): Wer abir, daz ich [...] da selbins da dy apsyte sted wolde buwen eyn nuwe hus, edir dy vorgen. aptsyte buwe wolde uf daz hoeste.
Sappler, H. Kaufringer
8, 362
(schwäb.
, Hs. 1464
): er fuort in in das haus hinein | durch ainen keler tief und weit; | darbei in ainer abseit | da was ain stainin kamer gros.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 587, 12
(schwäb.
, 1588
): daß niemand [...] nichts von newen maurn, auch von holtzwerck an heusern, städlen, noch abseiten [...] bawen lassen.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
262, 18
(nürnb.
, 1464
/75
): so hat das gemein hantwerck [...] ein heuslein und abseitten pawen vnd machen lassen in denselben alten statgraben.
Ebd.
282, 20
; Köbler, Ref. Nürnberg
411, 4
; König-Beyer, Reichenb. Stadtb.
63, 30
; Preuss. Wb. (Z)
1, 62/3
(mit Sachskizze).3.
›Nebengebäude von Herrschafts- und Kultbauten, (nach den kosmologischen Vorstellungen der Zeit) auch des Himmels‹.Belegblock:
Chron. Nürnb.
5, 595, 11
(nobd.
, 1497
): man erlescht es mit dem wein im sloß, das neur ein abseiten abpran.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
5, 447, 15
(Straßb.
1466
): in dem eingang des tempels des herren bey der abseyten nathammelech des keúschen.
Baumann, Bauernkr. Oberschw.
158,
Anm. 1 (schwäb.
, v. 1542
): so muß gott, der almechtig, ain abseyten an das hymelreich machen, der hymel wurd zu eng.