abscheidung,
die
;-Ø
/ -;abscheiden
mit partiell vergleichbarem Bedeutungsspektrum, aber durchgehend weniger Belegen.1.
›Weggang, Flucht‹; zu
abscheiden
1.Belegblock:
Leman, Kulm. Recht
2, 3, 111
(Thorn
1584
): dy do tzyns vf dem erbe han. adir dy lute den her tzyns schuldig blyben ist. vnde ouch noch syner abe scheydunge dirvordirt haben.
Maaler
5r
.2.
›Hinscheiden, Sterben, Tod‹; zu
abscheiden
2.Bedeutungsverwandte:
vgl. tod
Belegblock:
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 2
(thür.
, 1385
): czu dem derten male (weynit der mensche) von der abescheidunge des den iz lip hat.
Wrede, Aköln. Sprachsch.
36b
.3.
›Amtsaufgabe, -übergabe‹.Alle Belege aus Verwaltungstexten des Deutschen Ordens.
Bedeutungsverwandte:
vgl. entsetzung
Gegensätze:
vgl. behandung
Belegblock:
Ziesemer, Gr. Ämterb.
177, 13
(preuß.
, 1416
): Dis ist das der waltmeister czu Lunenburg hat gelasen in seyner abeschedunge.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
47, 24
(preuß.
, 1419
): Diss nachgeschreben habe ich [...] gelosen in myner abeschedunge, do ich des ampts irlosen wart.
Ebd.
53, 24
.4.
›Wegabzweigung, Gabelung‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. abscheide
die
) 2, scheidung
Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc. Kl. Jer.
4, 1
(preuß.
, M. 14. Jh.
): wye sint zustroyit dy steine des sanctuariums in allir gazzin abscheydunge.
5.
›Lossagung (einer Person von einer Sache), Trennung von einer Person‹; speziell: ›Scheidung‹; zu
abscheiden
6.Bedeutungsverwandte:
zerteilung
scheidung
Belegblock:
Leman, Kulm. Recht
2, 4, 64
(Thorn
1584
): Von abescheydunge eyner vrouwen von yrem manne was ir volgen sal.
Voc. Teut.-Lat.
a iiijr
(Nürnb.
1482
): Abscheydũg vom glaubẽ. od’ zerteylũg. scisma. i. hereticia.
Schmitt, Ordo rerum
69, 23
; 288, 9
.6.
›Trennung, Lösung von etw. (z. B. der Seele vom Leib, des Menschen von allen die Hinwendung zu Gott störenden Gegebenheiten)‹; zu
abscheiden
7.Belegblock:
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
30
(pfälz.
, 1436
): das die sele jn abscheydunge von dem libe in dem tode des menschen [...] überkompt das leben.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
4, 22, 30
(Straßb.
1466
): Das schermesser gee nitt auff sein haubt in aller zeit seiner abscheidung.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
7, 63
(nürnb.
, 1. H. 15. Jh.
): Sich [...] wie unsicher das end ist, wie grawsam die czuerloßung der gelider des leibs ist, wie vorchtenlich und bitter die abscheydung der sele ist.
Ebd.
9, 85
.7.
›Entzug, Vorenthaltung‹; vgl. abscheiden
7 in konkreter Verwendung.Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
140, 194
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Aber der mensch [...] furchtet ach von wegen / Der abschaidung gatlicher lieb.
8.
›Ende, Ablauf (z. B. der Nacht)‹; vgl.
abscheiden
9.Bedeutungsverwandte:
vgl. ende
Belegblock:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
4, 434, 42
(Straßb.
1466
): Dorumb sy schlieff zů seinen fússen vntz an den morgen vntz zů der abscheydunge der nacht.
9.
›Abfindung von jm., vermögensrechtliche Abteilung von jm. innerhalb der Familie‹; zu
abscheiden
11.Belegblock:
Gudian, Ingelh. Recht.
1968, 14
; 439
.