ablösung,
die
.
1.
›Abnahme, Loslösung von etw. (z. B. Christi vom Kreuz)‹; zu
ablösen
 1, aber nur eingeengte Verwendung belegt.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse
143, 1
(
alem.
,
14. Jh.
):
Sie gie einest ze angender vasten in daz múnster, da dú abloͤsung mit geschniten bilden uf einen alter stat.
Ebd.
275, 2
.
2.
›Ablösung, Loskauf von etw. (z. B. von Verbindlichkeiten aller Art, von Strafe), Auslösung von etw. (z. B. einer Stadt aus der Pfandschaft)‹;
zu
ablösen
 4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
abkauf
 2.
Wortbildungen:
ablösungsbrief
,
ablösungsgeld
,
ablösungshilfe
,
ablösungspfundgeld
,
ablösungszeit.
Syntagmen:
a. vorbehalten/ gestatten/ tun; (eine stat) auf a. geben, etw. bis auf die a. verzinsen; a. des zinses, der stat/ summe/ strafe.

Belegblock:

Thiele, Chron. Stolle
419, 12
(
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
is wart ouch eyn krig am ryne [...] umme abe losunge einer stad.
Bernoulli, Basler Chron.
5, 60, 17
(
alem.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
fúr die 90 túsig guldin do gab im der herzoge Tanne, Senheim, [...] uf ein abloͤsung.
Maaler
4r
(
Zürich
1561
):
Abloͤsung/ das ist/ trost vnnd macht seyn/ versetzt vnd verpfendt gůt wider an sich zeloͤsen.
Rintelen, B. Walther
40, 6
(
moobd.
,
1552
/
58
):
so ist er schuldig, [...] den Freundten die Ablosung / in dem Werdt [...] zu gestatten.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
35, 20
(
mslow. inseldt.
,
1605
):
iśt ihme [...] Zu ablöśung diśer Leibeśtraffe, Zur buśśe 20 florin Zu erlegen auferlegt worden.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 146, 1
;
Merk, Stadtr. Neuenb.
163, 35
;
Hauber, UB Heiligkr.
2, 205, 5
;
Welti, Stadtr. Bern
421, 10
;
Rintelen, a. a. O.
38, 15
;
Rwb
1, 182/3
.
3.
›Ablösbarkeit, Recht auf Loskauf von etw. (z. B. Zinsen)‹; Metonymie zu 2.

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen
153, 2
(
omd.
,
um 1400
):
Mag man des czinses eygintlicheit noch abeloszunge mit gerichte nicht geczugen.
4.
›Vergebung, Erlaß von etw. (z. B. Sünde)‹;
zu
ablösen
 5.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
abtilgung
 2.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
86, 78
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Erwirb mir, das ich vinde | ablosung aller meiner sünd | und daz mir huld und gnad werd künd.
5.
›Ablösung von einer Tätigkeit (z. B. von der Wache)‹.

Belegblock:

Wrede, Aköln. Sprachsch.
28b
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 41
.