1
abkeren,V.;
zu 2
keren
›fegen‹; in allen Bedeutungen von 2
abkeren
zu unterscheiden; 2-5 Ütr. von 1.1.
›etw. säubern, abfegen‹; zu
2
keren
.Belegblock:
Spanier, Murner. Narrenb.
322, 7
(Straßb.
1512
): Wan ich myn huß gesübert hab, | Dann sol ich synem koͤren ab.
Serranus
2r
(Nürnb.
1552
): Abkeren [...] Depurgare.
Voc. inc. teut.
a iijr
; Pfälz. Wb.
1, 44
.2.
›jn. vernichten, vertilgen; etw. beseitigen‹.Belegblock:
Luther, WA
30, 2, 225, 30
(1530
): So ist uns der teuffel feind, er wil uns rein abkeren.
Schwäb. Wb.
1, 34
.3.
›(Land) verwüsten, übel aufräumen‹.Belegblock:
Turmair
4, 1078, 28
(moobd.
, 1522
/33
): Und verderbten also alle land [...] mit dem schwert, raub und prant, obgenant Gouten, kerten glat ab.
4.
›jm. übel mitspielen, jn. hart angehen; prügeln, militärisch schlagen‹.Bedeutungsverwandte:
2
beren
die flöhe abstreichen
abstreichen
lausen
Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
4, 8, 17
(Frankf.
1557
): Da sie [Affen] mir weydlich kerten ab, | Des ich noch nie vergessen hab.
Sachs
17, 110, 3
(Nürnb.
1553
): die bawern habn abkehrt, | Einander leichnam-ubel bert.
Turmair
4, 308, 11
(moobd.
, 1522
/33
): Die [...] vermainten [...] Dareios [...] in ein klammen und eng zu bringen, wolten im darnach gelaust und gekempelt, abkert [...] haben.
Ebd.
5, 362, 3
; Sachs
13, 190, 4
; Maaler
3v
; Preuss. Wb. (Z)
1, 34
; Dietz, Wb. Luther
1, 19b
.5.
›jm. wohltun, guttun‹; gegenüber 4 ins Positive gewendet.Belegblock:
Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
4307
(Zürich
1560
): Und ouch das lieblich silbergschir | das hat abkeert und bürstet mir.
6.
›(eine Frau) beschlafen, sie sexuell bedienen‹; anzuschließen an 5.Belegblock:
Barack, Zim. Chron.
1, 458, 10
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Derselbig thete sein böst und kert ir die nacht so grob ab, das sie vor grossen frewden vermaint ain kleins fürzlin zu thuon.