abessen,
V., unr. abl.
1.
›(jm.) etw. wegfressen, abgrasen (von Tieren)‹;
vgl.
abessend
;
zu
essen
(V.) 1.
Bedeutungsverwandte:
abätzen
 1,
abweiden
 1.

Belegblock:

Schmitz, Schiltb.
155, 20
(
Frankf.
1597
):
man solt Viehe darauff lassen gehen / das wuͤrde es abessen.
Chron. Strassb.
631, 13
(
els.
,
A. 15. Jh.
):
do ohssent ime die wilden tiere das korn und das krut abe.
Schwartzenbach
A iiijr
(
Frankf.
1564
):
Abessen. Abweyden. Abaͤtzen.
Schwäb. Wb.
1, 22
;
Dietz, Wb. Luther
1, 13
.
2.
in mannigfachen bildlichen Verwendungen und Übertragungen im Anschluß an 1; vgl. Belege mit Übersetzungsvorschlägen sowie die Wortbildungen
abesser
und
abesserin.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
231, 47
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der [teufel] durch falsches unglaubens wan | alle tag manch sel ab isset
(übs.: ›vertilgen, verschlingen‹).
Chron. Strassb.
640, 5
(
els.
,
A. 15. Jh.
):
do det der Ryn den von Honowe gar we und as die stift abe, daz sü in den Ryn viel
(übs.: ›unterspülen, untergraben, wegschwemmen‹; vgl.
abfressen
4).
Chron. Augsb.
2, 203, 10
(
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
man hett gedingen, er wurd sich abessen, das doch nit geschach
(übs.: ›seinen Unwillen aufzehren, sich beruhigen‹).
Schwäb. Wb.
1, 22
.