abendbekantnis,
das
.›Erkenntnis der Dinge aus ihnen selbst im Gegensatz zu ihrer Erkenntnis in Gott‹. Letzteres ist
morgenbekantnis.
Vgl. Nicklas, Seuse
; mit modifiziertem Bedeutungsansatz: 1914, 70
Bad. Wb.
: ›verschleiertes getrübtes Erkennen‹.5b
Belegblock:
Quint, Eckharts Trakt.
116, 13
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): Nû sprechent die meister, daz, sô man bekennet die crêatûre in ir selber, daz heizet ein âbentbekantnisse, und dâ sihet man die crêatûre in bilden etlîcher underscheide; sô man aber die crêatûre in gote bekennet, daz heizet und ist ein morgenbekantnisse, und alsô schouwet man die crêatûre âne alle underscheide und aller bilde entbildet.
Bihlmeyer, Seuse
347, 1
(alem.
, 14. Jh.
): swenne man bekennet die kreature in sich selber, daz heisset und ist ein abentbekentnisse.