ächten,
seltener
2
achten,
V.;
zu 2
acht
.1.
›jn. verfolgen, bedrängen, jm. nachstellen‹; zu
2
acht
1.Bedeutungsverwandte:
zwingen
Gegensätze:
schirmen
Wortbildungen:
durchächten.
Belegblock:
Hübner, Buch Daniel
1421
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Geschant werden alle die | Welche dine knechte hie | Echten odir twingen hart!
Gierach, Märterb.
914
(Hs. ˹moobd.
, A. 15. Jh.
˺): Do der unsälig Dacyan | ächte paide weib und man | dye gelaubten an Got, | sein gewalt da gepot | das man ir ächtet weyten.
Leidinger, A. v. Regensb.
597, 40
(oobd.
, um 1430
): Darumb ächtet Landebertus, der vorgenanten tachter pruder, sand Emmeran.
Wackernell, Adt. Passionssp. H. I,
642
(tir.
, 1514
): Durch ee ächtn sy mich zu diser frist, | Sy werden euch auch in solher moss | Durch ächtn in neid und hass.
Feudel, Evangelistar
69, 28
; Karsten, Md. Paraphr. Hiob
7854
; Hübner, a. a. O.
5923
; Gierach, a. a. O.
2215
; Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
15, 15
; Rwb
1, 393
.2.
›jn. in die Acht erklären, jn. der rechtlichen Verfolgung preisgeben; jn. bestrafen‹; offen zu den Spezialisierungen unter 3 und 4; zu
2
acht
2.Überwiegend rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
bannen
urteilen
verfesten
2
ächtigen
Syntagmen:
jn. um eine wunde / zu pein ä.
Belegblock:
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 56, 19
(omd.
, 1399
): Niclos Frise hot I messer getzogen uf Hoppeners tochter czum Schofisberge und hot I blut gewurcht und dorumme ist her geecht.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
6
(schles. inseldt.
, 1451
/82
): wy das dy mordir, dÿ Jocusch Andris dirslagen han [...], vorfest vnd geecht sint noch rechte.
Schade, Sat. u. Pasqu.
2, 18, 7
(md.
1521
): hier gegen reißen und würgen sie die armen schaf, wie man dann sicht, mit gelt abforderen, schinden, schätzen, bannen und achten.
Boos, UB Aarau
130, 25
(halem.
, 1379
): das si furbasmer ewiclich keynen der egenanten burger [...] nicht fur das egenant lantgericht oder ander gericht eyschen, laden, furtreiben, beclagen, ansprechen, urteilen oder achten sullen.
Turmair
5, 533, 12
(moobd.
, 1522
/33
): es warn zwên päbst, so warn auch zwên römisch künig; warn wider einander, pannten, âchten aneinander.
Röhrich u. a., a. a. O.
631, 3
; Merk, Stadtr. Neuenb.
38, 15
; Mayer, Folz. Meisterl.
10, 155
; Boos, a. a. O.
129, 2
; Preuss. Wb. (Z)
1, 80
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
1, 5
; Schwäb. Wb.
1, 94
; Vorarlb. Wb.
1, 49
; Rwb
1, 394
; v. Künßberg, Acht.
1910, 12
; 24
.3.
›jn. verleumden, schmähen, schelten‹.Belegblock:
Hübner, Buch Daniel
7597
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Vol was ir sinne bosheit, | Wie sie Susannen echten | Mit rede.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
170, 41
(m/soobd.
, 1680
): der bei haltung der gemein ainem schild, acht oder schmächet.
Rwb
1, 394
; v. Künßberg, Acht.
1910, 10
.4.
›(Tiere) jagen‹.Bedeutungsverwandte:
fachen
Belegblock:
Siegel u. a., Salzb. Taid.
190, 4
(smoobd.
, Hs. 17. Jh.
): dise thier sollen meniclich winter und sumer bei tag und nacht frei sein zu ächten und zu fachen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
474, 11
(m/soobd.
, 1593
): wölf und wildschwein, die sein jederman erlaubt ze ächten.
Öst. Wb.
1, 58
; Rwb
1, 394
; v. Künßberg, Acht.
1910, 8
f.5.
›etw. verderben, schädigen‹.Belegblock:
Siegel u. a., Salzb. Taid.
313, 32
(smoobd.
, Hs. 17. Jh.
): dardurch das wildprätt verjagt oder in anderweg geächt werd.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
490, 30
(m/soobd.
, 16.
/17. Jh.
): dardurch erstlich der unterthanen aigne [...] läbholzgerechtigkaiten [...] merklich geächtet und geschwent [...] wierdt.
Rwb
1, 394
; v. Künßberg, Acht.
1910, 8
f.